Contents: Nieberdings Schulgeographie

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Den gesetzmäßigen Zusammenhang der Das Klima bestimmenden 
Faktoren zu erklären, ist die Ausgabe einer besonderen Wissenschaft, der 
Meteorologie. Praktischen Wert gewinnt diese durch die Voraus- 
bestimmung der kommenden Witterung, durch die Aufstellung von Wetter- 
Prognosen. Die Wetterprognose beruht in erster Linie aus der Be- 
obachtung der Verteilung des Luftdruckes, auf der Beobachtung der 
Lustströmnngen, ist also leicht in den Tropen, viel schwerer in den äußer- 
tropischen Gebieten. Vergl. § 108. 3. 
§ 113. pie HZeröreitung der Wffanzen und Fiere. 
1. a) Auf dem Lande ist das Gedeihen der Pflanzen in erster 
Linie abhängig von dem Klima, weshalb die Zonen nach ihrer 
Pflanzenwelt oder Flora wesentlich voneinander verschieden sind. 
Die heiße Zone zeichnet sich aus durch Palmen in mehr als 1000 
Arten („die Fürsten des Pflanzenreichs"), die kalte, soweit hierüber- 
Haupt der Pflanzenwuchs reicht, durch Alpengewächse, Flechten nnd 
Moose. In der gemäßigten Zone unterscheidet man das Gebiet 
der Myrten und Lorbeeren (231/20—34°), das Gebiet der immer- 
grünen Laubhölzer (34°—45°), das Gebiet der sommergrünen Laub- 
Hölzer (45°—58°) und das Gebiet der Nadelhölzer (58°—66 ^/z°). 
Jedoch sind die Übergänge nicht schroff und die Begrenzungslinien den 
Parallelkreisen nicht parallel. Auch bilden die einzelnen Pflanzen- 
gebiete nicht ununterbrochene Gürtel um die Erde, sondern die Flora 
der Länder mich unter gleichen Breitengraden ist bei mancher Ähnlichkeit 
doch wieder sehr verschieden. Denn die Pflanzen sind nicht allein 
abhängig vom Klima, sondern auch von den Bodenverhältnisseil, 
namentlich von der chemischen Beschaffenheit und dem Wassergehalt 
des Bodens. — Die Zahl der Arten, die Pracht und Mannig- 
faltigkeit der Formen nimmt unter höheren Breitengraden ab, 
ebenso in Gebirgen im Verhältnis zu deren Höhe. — Für die 
Weiterverbreitung der Pflanzen waren und sind auch noch jetzt von 
großer Bedeutung die Winde und Meeresströmungen, sowie das Ver- 
schleppen durch Tiere. Noch erfolgreicher ist aber die Tätigkeit des 
Menschen, der das Aussehen ganzer Gegenden und Länder namentlich 
durch das Zurückdrängen der Waldungen und den Anbau der Kultur- 
pflanzen verändert hat und noch verändert. Vergl. Amerika, Austra- 
lien vor und nach der Entdeckung. 
b) Auch für die Tierwelt oder Fauna^ des Landes gilt im 
allgemeinen das Gesetz, daß sie inbezug auf Artenzahl und Farben- 
> = Witterungslehre, Wetterkunde, v. griech. meteöros = hoch und lögos 
= Lehre. Wetterprognose = Vorhersagung des Wetters, v. griech. progignöskeiu 
= vorhererkennen. 
2 — Gesamtheit der in einem Land oder Gebiet einheimischen Tiere und 
ihr Verzeichnis, v. tat. Faunus, von den Römern als Gott der Fluren verehrt. 
— Flora = Gesamtheit der in einem Land oder Gebiet einheimischen Pflanzen 
und ihr Verzeichnis, v. lat Flora, bei den Römern Göttin der Blumen und 
Blüten.
	        
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