Contents: Geschichte für konfessionell gemischte Schulen (Nr. 19)

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Geschichte. 
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Der Verkehr zu Lande war schwer, denn die Landstraßen befanden sich 
in jämmerlichem Zustande. Eine Post gab es nicht; deshalb stellten die 
Magistrate oder die kaufmännischen Gilden sogenannte Städteboten an und 
erließen für dieselben besondere Botenordnungen. Auch die Klöster unter¬ 
hielten ihren eigenen Botendienst und übersandten ihre Botschaften auf langen 
Streifen aus Pergament, die man Botenzettel nannte. 
e) Die Hanse. Um den deutschen Handel zu heben, knüpften deutsche 
Kaufleute Handelsverbindungen mit dem Auslande an. Das Deutsche Reich 
konnte sie aber dem Auslande gegenüber nicht schützen, weil es keine Flotte 
besaß. Als die deutschen Städte erkannt hatten, daß lebhafter Handel ihren 
Wohlstand mehrte, suchten sie sich selbst zu helfen und schlossen einen Bund. 
Sie nannten ihn Hanse, das ist Vereinigung. Wann dieser Bund gegründet 
ist, steht nicht fest; er bezeichnet sich jedoch im 14. Jahrhundert selbst als 
Hanse. Zur Zeit seiner Blüte gehörten ihm mehr als hundert Städte an. 
Der Vorort des ganzen Bundes war Lübeck. Die Hanse suchte den Handel 
mit dem Auslande zn heben und zu schützen, im Jnlande die Landstraßen 
zu sichern und Räubereien zu bestrafen fowie über Münzen, Gewichte und 
andre wichtige Einrichtungen Einheit herbeizuführen. Sie unterhielt eine 
starke Flotte und bildete so eine große Macht. Sie bestand siegreiche Kämpfe 
mit den Königen von Dänemark und errichtete bedeutende Handelsnieder¬ 
lassungen in England, Dänemark, Norwegen und Rußland. — Am Ende 
des 15. Jahrhunderts begann der Verfall des Bundes; denn der Handel 
hatte durch die Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien neue 
Wege eingeschlagen. 
3. Die Bauern. 
Nach und nach hatten sich im deutschen Volke zwei Stände herausgebildet: 
der Herren- und der Bauernstand. Zur Zeit des Rittertums gelaugte der 
Herreustaud zu immer größerem Ansehen. Die Bauern hingegen wurden 
mehr und mehr von den Rittern abhängig und sanken vielfach zu Leibeigenen 
herab. Die Kreuzzüge brachten für den Bauernstand manche Erleichterung. 
Denn wenn der Bauer an dem Krenzznge teilnahm, wurde er frei und blieb 
es auch nach seiner Rückkehr. Später kamen für die Bauern schlimme 
Zeiten. Der Bauernstand versank allmählich fast ganz in Hörigkeit und 
Leibeigenschaft. Nur in Westfalen, Friesland, Bayern, Schwaben und in 
der Schweiz hatten sich viele freie Bauern erhalten. Den Schweizer Bauern 
gelang es sogar, im Kampfe für Freiheit und Recht Ritterheere zu besiegen. 
4. Bildungswesen. 
Fahrende Schüler. Als im Mittelalter die Kloster- und Domschulen 
in Verfall gerieten und das Ritterwesen entartete, nahmen sich die auf¬ 
blühenden Städte der Jugendbildung an und errichteten von der Mitte des 
13. Jahrhunderts ab Stadtschulen. Wenn es jedoch den Lehrern an einer 
Schule nicht gefiel, so zogen sie weiter, von Ort zu Ort, und suchten sich 
auf ihrer Wanderung als „fahrende Leute" ihren Unterhalt zu erwerben. 
Der Wandertrieb ergriff aber auch die Schüler: sie zogen entweder mit einem 
beliebten Lehrer mit oder suchten Schulen auf, die in gutem Ruf standen.
	        
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