Object: Vom Regierungsantritt Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart (Teil 6)

86 Das Zeitalter der Revolutionen in Europa (1815—1850). 
die Grenze. In schnellem Siegeslauf drang der „Bundesfeldherr" 
General v. Wrangel bis Jütland vor, aber diesen Landsiegen standen 
schwere Verluste gegenüber, die bei dem gänzlichen Fehlen einer deut¬ 
schen Kriegsflotte — eine solche wurde erst jetzt durch nationale 
Sammlungen begründet — Dänemark durch Blockade der Ostseeküste 
dem deutschen, in erster Linie dem preußischen Handel zufügte. Da 
Der Waffenstill, veranlaßte die drohende Haltung Schwedens, Rußlands und Eng- 
ftavmUms.1"0 lands den König Friedrich Wilhelm IV. zum Abschluß des Waffen¬ 
stillstandes zu Malmö. 
Da aber die Friedensverhandlungen mit Dänemark kein Ergebnis 
Die Fortsetzung hatten, begann der Krieg im April 1849 von neuem, um nach ganz 
des Krieges 1849. ähnlichem Verlaufe wie im vergangenen Jahre zu enden. Die Bundes¬ 
truppen errangen Vorteil auf Vorteil, die Schleswig-Holsteiner rückten 
siegreich in Jütland ein, aber Preußen schloß wiederum unter dem 
Drucke auswärtiger Mächte, namentlich Rußlgnds, einen Waffen- 
ZweiterWaffen, stillstand, dem ein Jahr später der Frieden zwischen Preußen und 
stillftcmd vii. Dänemark, von Preußen zugleich für den Deutschen Bund unter¬ 
zeichnet, folgte. Vergeblich setzten die Schleswig-Holsteiner, 
die sich um alle Hoffnungen betrogen sahen, den Kampf fort; sie unter¬ 
lagen aber jetzt der dänischen Übermacht (Jdstedt s. v. Flensburg) und 
wurden durch das Einrücken österreichischer Truppen unter Zu¬ 
stimmung, ja mit Beihilfe Preußens zur Ruhe gezwungen. Ihren 
Abschluß fand die Erhebung Schleswig-Holsteins in dem von den fünf 
Das Londoner Großmächten und Schweden 1852 vereinbarten Londoner Pro- 
Protokoll 1852. tokoll, dem zufolge betreffs der Elbherzogtümer alles bei demZustande 
vor 1848 belassen wurde und die Augustenburger Linie zugunsten 
der Glücksburger („Protokollprinz" Christian) auf die Erbfolge in 
allen Teilen der dänischen Monarchie verzichten mußtet) 
3. Fortsetzung und Ausgang der „Deutschen Revolution". Erst 
nach heftigen parlamentarischen Kämpfen hatte die Deutsche. Na¬ 
tionalversammlung mit ganz geringer Mehrheit ihre Zustimmung 
zu dem Malmöer Waffenstillstand gegeben, und die allgemeine Ent¬ 
rüstung über den kläglichen Ausgang der deutschen Unternehmung 
gegen Dänemark war in erneuten republikanischen Erhebungen 
Das Frankfurter („Frankfurter Attentat"; badischer Aufstand) zum Ausbruch gekommen. 
AttentatIX. 1848. Unterdrückung war nicht schwer, aber die Erbitterung blieb. 
Die Kaiserfrage: Neue Kämpfe aber brachte die wichtigste Frage der zukünftigen 
^Kl?indeut?che^' Reichsverfassung, nämlich die nach dem Oberhaupte. Immer deut¬ 
licher schieden sich voneinander die Großdeutschen, die an dem 
1) Gegen die Verzichtleistung, zu der sich der Herzog von Augustenburg durch 
Preußen (Bismarck führte die Verhandlungen) drängen ließ, legte sein Sohn Friedrich 
Verwahrung ein, und auch der Deutsche Bund versagte seine Zustimmung.
	        
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