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Körpers auszudrücken. Bald hört man ihn mit lauter Stimme
seine Lieben rufen, wenn er ein Körnchen gefunden hat, denn er
teilt mit ihnen jeden Vund; bald sieht man ihn in einem Eckchen
kauern, wo er eitrig bemüht ist, ein Nestchen für die Henne zu
bilden, die er vor allen liebt; jetzt ziebt er an der Spitze seiner
Schar, deren Beschützer und Führer er ist, hinaus ins Freie; aber
kaum hat er hundert Schritte gethan, so hört er vom 8Stalle her
den freudigen Ruf einer Henne, welehe verkündet, dass sie ein Ei
gelegt hat. Spornstreichs kehrt er zurück, begrülst sie mit zärtlichen
Blicken, stimmt in ihren Freudenruf ein und eilt dann in vollem
Laufe dem ausgezogenen Heere nach, um sich wieder an dessen
Spitzo zu stellen. Die geringste Veränderung der Luft füblt er
und verkündet sie dureb sein lautes Krähen; mit lautem Krähen
verkündet er den anbrechenden Morgen und weckt den fleissigen
Landmann zu neuer Arbeit. Ist er auf eine Mauer oder ein Dach
geflogen, so schlägt er die Flügel kräftig zusammen und kräht
und scheint sagen zu wollen: „Hier bin ich Herr! Wer wagt's mit
mir?“ Ist er von einem Menschen gejagt worden, so kräht er
wieder aus Leibeskräften und verhöhnt wenigstens den Feind, dem
er nicht schaden kann.
Am schõnsten entfaltet er seine ganze Pracht, wenn er früh—
morgens, der langen Ruhe müde, das Hühnerbaus verlässt und vor
demselben die ihm nachfolgenden Hühner freudig begrülst; aber
noch schöner und stolzer erscheint er in dem Augenblicke, wo das
Geschrei eines fremden Hahnes seine Obren trifft. Er horcht,
senkt die Flügel, richtet sich kühn empor, schlägt mit den Flügeln
und fordert mit lautem Krähen zum Kampfe auf. Erblickt er
den Peind, so rückt er ihm, sei er gross oder Klein, mutig entgegen
oder stürzt in vollem Laufe auf ihn zu. Jetzt treffen sie zusammen,
die Halsfedern sind aufgerichtet und bilden einen Schild, die Augen
sprühen Feuer, und jeder sucht den andern niederzuschmettern,
indem er mit aller Macht gegen ihn springt. Mer wird Sieger
sein? Beide scheinen an Mut, an Rräften gleich. Jeder sucht
ein höheres Plätzchen zu gewinnen, um von dort aus mit grölserer
Gewalt fechten zu können. Lange währt die Schlacht; aber immer
kann sie nicht dauern. Die Kräfte nebhmen ab; es tritt eine kurze
Ruhe ein; mit gesenktem Haupte, zu Verteidigung und Angriff
jederzeit bereit, mit dem Sehnabel Erdkrümchen aufpickend, als
wollten sie den Peind dadureh verhböhnen, dals sie mitten im
Kampfe sich's woblschmecken lassen, stehen sie einander gegenüber.
Jetat kräht der eine mit schwankender Stimme, denn er ist noch