Full text: [Teil 2, [Schülerband]] (Teil 2, [Schülerband])

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Eichel, der Haselnuß, den Samenkörnchen von der Flockenblume und 
vom Vergißmeinnicht. Sie wachen auf und trinken und keimen, und 
das Moos schützt die zarten Sprossen vor dem kalten Märzhauche. 
Sobald es aber wärmer wird, kommen die Pflänzchen überall hervor, 
die Käfer kriechen heraus, die Schnecken schlüpfen ans Tageslicht, und 
aus den Puppen kommen schöne Schmetterlinge. 
Aus fernen Ländern kehren Rotkehlchen und Nachtigallen wieder 
und beginnen, ihre Nester zu bauen. Sie tragen Reischen in den neu— 
belaubten Busch und flechten sie ineinander Nur fehlt es noch an 
emem weichen Bettchen für die Eier und die künftigen jungen Vöglein. 
Da fliegen die Alten zum weichen Moose und bitlen um seine Hülfe. 
Gutwillig giebt es seine Pflänzchen her, auf daß die Vögel ihre Nester 
damit ausfüttern können. Balt kommen auch das Häslein und das 
Reh und suchen ein sicheres, trauliches Versteck, in dem sie die jungen 
Häschen und Rehe pflegen können. Für sie breitet sich das Moos als 
weicher Teppich aus, auf dem sie alle ein weiches Lager haben 
Als schöner, grüner Überzug bekleidet anderes Moos die Abhänge 
der Waldberge. Es bildet Ruhekissen und Sofas und ladet die Kinder 
zur angenehmen Ruhe ein, wenn sie vom Erd- und Heidelbeersuchen 
ermüdet sind. Da pflücken sie das Moos und winden daheim zum 
Geburtstage der Mutter Guirlanden und Kränze, die jahrelang grün 
bleiben. 
Das kleine Moos lehrt den schwachen Menschen, sich freundlich an 
andere anzuschließen, wenn er sich allein zu schwach fühlt. In Gemein— 
schaft mit andern kann er dann viel Großes ausrichten, was dem ein⸗ 
zelnen nicht möglich wäre. 
Nach Hermann Wagner. 
209. Gesunden. 
L. Ich ging im Walde 
so für mich hin, 
und nichts zu suchen, 
das war mein Sinn. 
3. Ich wollt' es brechen, 
da sagt' es fein: 
„Soll ich zum Welken 
gebrochen sein ?“ 
4. Ich grub's mit allen 
den Würzlein aus, 
zum Garten trug ich's 
am hübschen haus 
5. Und pflanzt' es wieder 
am stillen Ort; 
nun zweigt es immer 
und blüht so fort. 
2. Im Schatten sah ich 
ein Blümchen stehn, 
wie Sterne leuchtend, 
wie Äuglein schön. 
Wolfgang v. Goethe
	        
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