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9. Er stemmt in beide Seiten
die Arme, bläst die Backen auf
und bläst und bläst, und richtig,
der Apfel wacht erschrocken auf
10. und springt vom Baum herunter
grad' in die Schürze von dem Kind;
das hebt ihn auf und freut sich
und ruft: „Ich danke schön, Herr
Wind!“
230. Der Vöglein Abschied.
Rudolf Löwenstein.
1. Wer klappert am Dache, mein Kindlein? Horch, horch!
Ade, lieber Bauer! so rufet der Storch.
Nun ade denn, du Dorf und ihr fleißigen Leut',
ihr Wiesen, ihr Sümpfe, wir scheiden ja heut!
Gott segne das Hüttchen, auf dem wir gewohnt,
er lass' es von Feuer und Stürmen verschont!
Wenn lauer im Frühling die Lüfte dann wehn,
dann gibt es ein freudiges Wiedersehn.
Ade! Ade!
2. Vom Bache noch einmal trinkt Nachtigall schnell;
ade, liebe Furen! so singet sie hell.
Ihr habt mich erquicket mit Speise und Trank,
ich hab's euch gedanket mit schmetterndem Sang.
Nun seid ihr ermüdet, wollt schlafen auch gehn
o, möget im Lenze ihr wonnig erstehn!
Wir Vöglein, wir können so lange nicht warten;
Gott schirme indessen den schlummernden Garten!
Ade! Ade!
3. Zum Fenster noch einmal blickt Schwälbchen hinein:
Ade, liebe Rinder, geschieden muß sein!
Ich hatte mein Nest an dem Fenster gebaut,
ihr habet mit Freuden die Kleinen geschaut
und gern auf mein Zwitschern des Morgens gehört
und habet mir nimmer den Frieden gestört;
drum möge auch euch in Freud' und Gefahren
der himmel die liebenden Eltern bewahren!
Ade! Ade!
231. Der Laubwald im Herbste.
Mit rauber Hand reitt der Herbst all die Blätter von
Baum und Strauch in den Staub. Aber er verleiht ihnen
vorher eine Pracht, wie es weder Frühling noch Sommer