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Die Vohnhãäuser liegen fast immer in Gärten und zeichnen 
sich auf dem dunkeln Grunde der Bäume mit ihren weißen 
Mauern und den hellgrün oder rot angestrichenen, flachen Eisen- 
dãächern in sehr bestimmten Umrissen ab. Nur der älteste Teil 
dicht am Kreml, das Chinesenviertel, bildet eine Stadt, vie wir 
sie kennen, wo Haus an Haus sich lehnt. Alles übrige scheint 
eine weite Versammlung von Landhäusern zu sein, zwischen 
denen die Moskwa in weiten Krümmungen hinfließt. 
Auf der Hõöhe des Kreml erheben sich neben den Palästen 
des Zaren und des Patriarchen die Rüstkammern des Heeres 
und die Heiligtümer der Kirehe. Dort thront die oberste welt- 
liche und geistliche Macht. Die Klöster, meist an den Enden 
der Stadt gelegen, bilden Festungen für sieh. 
2. Noch immer ist das ehrwürdige Moskau mit seinen alten 
Heiligtüũmern und geschichtlichen Erinnerungen für jeden Russen 
ein Gegenstand der Verehrung und Liebe. Petersburg ist sein 
Stolz, aber Moskau steht seinem Herzen nahe. Man hat gesagt, 
daß bei zunehmender Bevölkerung das unermeßliche Reich in 
sich zerfallen müsse. Aber kein Teil desselben kann ohne den 
andern bestehen, der waldreiche Norden nicht ohne den korn- 
reichen Sũden, die gewerbtätige Mitte nicht ohne beide, das 
Binnenland nicht ohne die Küste, nicht ohne die grobe gemein- 
same Wasserstrabe der vierhundert Meilen schiffbaren Volga. 
Mehr noch als dies hält aber das Gemeingefühl aller auch die 
entferntesten Teile zusammen. Und für dies Gefühl nun ist 
Moskau der Mittelpunkt nicht nur des europüischen Kaisertums, 
sondern des alten, heiligen Zarenreiches, in dem die geschicht- 
lichen Erinnerungen des Volkes wurzeln, und aus dem trotz einer 
mehrhundertjährigen Abschweifung vielleteht doceh noch seine 
Zukunft hervorgehen wird. Graf von Mollke. GBriefe aus Rußland.) 
162. Der Normann. 
1. 
„Siehst du die Krone auf den Sparren? 
Bald wird moin Häuschen fertig sein, 
und ehe Wald und Bach erstarren, 
zien' ich in meino Wohnung ein. 
5 Da unter ihr dio Meereswogen, 
von aller Völker Schiffen bunt, 
und dorther kommt der Strom gegogen 
zur Westsoe aus dem Oeresund.