Full text: [Unterstufe, [Schülerband]] (Unterstufe, [Schülerband])

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Dort vom Hof mit plumper Tatze 
kommt ein Hund mit wildem Satze. 
Hopsa, Kreisel, tanze frisch, 
daß dich Nero nicht erwisch'! 
Dreh dich, Kreisel! 
5. Dreh dich! Tu es mir zuliebe! 
Sonst, du weißt es, setzt es Hiebe. 
Kannst du tanzen nicht mit Lust, 
tanze, weil du tanzen mußt! 
Dreh dich, Kreisel! 
Rudolf Löwenstein 
33. Ein Guckloch in der Scheibe. 
O, wie bitter kalt ist es draußen! Wir haben Ferien; 
denn morgen ist der heilige Abend. Ich stehe am Fenster, 
und das ist von oben bis unten ganz mit Eisblumen bedeckt. 
Ich hauche und hauche gegen die Scheibe, bis ein kleiner 
feuchter Fleck da ist und das Eis schmilzt, und nun ist ein 
Guckloch im Fenster. 
Jetzt kann ich auf die Straße sehen. Da geht ein Mann, 
der hat beide Hände in den Taschen. Er zieht die Schultern 
hoch, damit die Ohren sich an seinem Mantelkragen wärmen 
können. Da kommen zwei Knaben, die sind wohl schon kon— 
firmiert, sie tragen Schlittschuhe über der Schulter und haben 
dicke Handschuhe angezogen. Ein kleines Mädchen trippelt 
dicht hinter ihnen her, damit es etwas gegen den scharfen 
Ostwind geschützt ist, der durch die Straßen fegt. Kein Kind 
spielt draußen, alle sind wohl in den warmen Stuben. Die 
Fenster in den Häusern gegenüber sind fast alle zugefroren. 
Sieh, unsre Milchfrau kommt über die Straße. Sie will 
uns Milch bringen. O, wie sieht sie aus! Sie ist ganz in 
Tücher und Mantel eingehüllt. Nur ihre Nasenspitze ist zu 
sehen. Wie mögen ihr wohl die Hände frieren trotz der dicken 
wollenen Handschuhe, die sie anhat. Da haben wir es besser. 
Wir haben eine warme Stube, und unser Ofen sieht schon 
ganz rot aus, so viele Mühe gibt er sich, um das Zimmer zu 
wärmen Die heiße Kaffeekanne dampft auf dem Tische. Die 
Mutter schmiert uns Butterbrote, und der Vater trägt einen 
vollen Kohlenkasten in die Stube. 
Ja, wir können nicht klagen. 
Und morgen? 
H. Scharrelmann.
	        
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