Full text: [Schuljahr 4, [Schülerband]] (Schuljahr 4, [Schülerband])

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schämte sich, daß sie einen kahlen Kopf hatte, lief in eine Fuchshöhle 
und verkroch sich hinein. Als der Fuchs nach Hause kam, funkelten 
ihm ein Paar große Augen aus der Dunkelheit entgegen, daß er 
erschrakßk und wieder zurücklief. Der Bär begegnete ihm, und da der 
Fuchs ganz verstört aussah, so sprach er: Was ist dir, Bruder Fuchs, 
was machst du für ein Gesicht? — Ach, antwortete der Rote, ein 
grimmig Tier sitzt in meiner Höhle und hat mich mit feurigen Augen 
angeglotzt. — Das wollen wir schon austreiben, sprach der Bär, ging 
mit zu der Höhle und schaute hinein. Als er aber die feurigen Augen 
erblickte, wandelte ihn ebenfalls die Furcht an; er wollte mit dem 
grimmigen Tiere nichts zu tun haben und nahm Reißaus. Die Biene 
begegnete ihm, und da sie merkte, daß es ihm in seiner Haut nicht 
wohl zumute war, sprach sie: Bär, du machst ja ein gewaltig ver— 
drießliches Gesicht, wo ist deine Lustigkeit geblieben ? — Du hast gut 
reden, antwortete der Bär; es sitzt ein grimmiges Tier mit Glotzaugen 
in dem Hause des Roten und wir können es nicht herausjagen. Die 
Biene sprach: Du dauerst mich, Bär. Ich bin ein armes, schwaches 
Geschöpf, das ihr im Wege nicht anguckt; aber ich will sehen, ob ich 
euch helfen kann. Sie flog in die Fuchshöhle, setzte sich der Ziege auf 
den glatten, geschorenen Kopf und stach sie so gewaltig, daß sie auf— 
sprang, mäh! mähl schrie und wie toll in die Welt hineinlief. Und es 
weiß niemand auf diese Stunde, wo sie hingelaufen ist. 
Brüder Grimm.
	        
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