Full text: [Schuljahr 4, [Schülerband]] (Schuljahr 4, [Schülerband])

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Bauer sah ihn liegen. Schnell sprang er vom Wagen um ihm mit 
dem Peitschenstiele eines zu versetzen. Reineke aber regte sich nicht. 
Da hob ihn der Fuhrmann auf und dachte: Du kommst mir gerade 
recht. 
Zu einer Wintermütze 
ist so ein Fuchspelz immer nütze. 
Er warf ihn auf den Wagen und fuhr weiter. Jetzt stand mein 
Oheim leise auf und warf einen Fisch nach dem andern vom Wagen. 
Isegrim aber kam von ferne geschlichen und verzehrte die Fische der 
Reihe nach, wie sie herunterpurzelten. Endlich sprang mein Vetter 
auch vom Wagen. Da hatte aber der Wolf nur die Gräten übrig 
gelassen. War das nicht recht häßlich? — Aber auch Hinze und das 
Hündchen sind Diebe. Und Lampe hatte seine Strafe auch verdient. 
Wer nichts lernen will, muß Strafe haben. Ich kann nur sagen, 
daß mein Vetter ein frommer Mann ist. Schon ein ganzes Jahr 
hat er kein Fleisch gegessen. 
Kaum hatte Grimbart so gesprochen, da kam der Hahn Henning 
mit seinem toten Hühnchen gefahren und weinte bitterlich. Herr König, 
klagte er, der Fuchs hat mir mein letztes Kind totgebissen. Neun 
andere hat er schon gefressen. Hier das tote Kind haben ihm die 
Hunde abgejagt; sonst hätte er es auch verzehrt. 
Als das der König hörte, wurde er sehr zornig und sprach zum 
Grimbart: Siehst du, daß dein Vetter ein Erzbösewicht ist? Ich 
denke, er ißt gar kein Fleisch mehr. Und hier hat er schon wieder 
ein Hühnchen geraubt. Das soll er hart büßen. 
Sogleich befahl der König den Fuchs herbeizuholen. Braun, der 
Bär, sollte der Bote sein. Ehe er fortging, warnten ihn alle Tiere, 
er solle sich von dem Schlauen nicht anführen lassen. Ach, sagte der 
Bär, über den will ich schon Herr werden! Damit machte er sich 
auf den Weg. 
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Reineke saß gemütlich in seiner Höhle. Neben ihm spielten seine 
Kinder Reinhard und Rosel. Der Vater hatte ihnen schönen Honig 
mitgebracht und da waren sie sehr vergnügt. Auf einmal pochte es 
gewaltig an der Türe. Erschrocken sprangen die Kleinen auf und 
versteckten sich. Draußen aber rief eine grobe Stimme: He, Reineke, 
du Schelm, komm hervor! Ich, Braun, der Bär, bin da. Der König 
schickt mich dich zu holen. Nobel ist sehr zornig wegen deiner bösen 
Streiche und du sollst kommen und dich entschuldigen. Wirst du aber 
nicht folgen, so soll es dir schlecht gehen.
	        
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