Full text: [Teil 2 = 4. bis 7. (8.) Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 2 = 4. bis 7. (8.) Schuljahr, [Schülerband])

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7. Die Pfahlbauern wußten so gut wie wir, daß sich Eichen—, 
Ulmen- und Erlenholz vorzüglich gut im Wasser hält und daß man der 
Fäulnis wehrt, wenn man das untere Ende eines Rammpfahls im 
Feuer schwarz brennt. Was hat aber den Pfahlbauern ins Wasser 
getrieben? Es war wohl die Angst vor wilden Tieren und feindlichen 
Menschen. Ein Pfahlbauerndorf war vor Bären und Räuberbanden 
verhältnismäßig auch in der Nacht sicher, wenn die Brücke, die den 
Knüppeldamm mit der Dorfanlage verband, eingezogen wurde. 
Bei Tag und in friedlichen Zeiten mag der treue Hund, dessen Vor— 
handensein nachgewiesen ist, Dorf und Damm bewacht haben. 
8. Über die Zeit, in der die Pfahlbauern ihren Biberwohnungen 
den Abschied gegeben und sich auf festen Boden getraut haben, 
sind wir nicht recht im klaren; aber es geschah jedenfalls schon sehr 
frühe. Als ein halbes Jahrhundert vor Christi Geburt der römische 
Feldherr Julius Cäsar an die Ufer der Schweizerseen kam und 
seine lauernden Blicke über unsere Heimat schweifen ließ, wurde 
er keiner Pfahlbauten mehr ansichtig. Nach Paul Lang. 
201. Die Schlacht im Teutoburger Walde. 
1. Das Standlager und die Festen der Römer waren für die 
kunstlose Kriegsführung der Germanen uneinnehmbar. Es galt 
darum, den Varus in das benachbarte Waldgebirge zu locken. Zu 
diesem Zwecke mußte sich der Verabredung gemäß ein im Innern 
Deutschlands wohnender Volksstamm — wir wissen nicht welcher — 
empören. Die List gelang. 
2. Der Spätsommer war schon angebrochen, als Varus seinen 
Todesmarsch antrat. Die deutschen Fürsten blieben zurück, angeb— 
lich, um Hilfsvölker anzuwerben und dann in kurzem zu ihm zu 
stoßen. Diese Hilfsvölker aber standen schon an einem bestimmten 
Orte bereit und warfen sich jetzt unter der Führung ihrer Fürsten 
auf die im Lande zerstreuten kleinern Abteilungen der römischen 
Truppen. Diese wurden allenthalben überwältigt und getötet. 
Inzwischen war Varus schon mitten im Urwalde angelangt, wo 
kaum noch ein Ausweg zu finden war. Und nun sollte es ihm schreck— 
lich tagen, daß die Germanen keine Untergebenen, sondern Feinde 
sein wollten. Die Berge, zwischen denen das Heer sich durchwinden 
mußte, waren voll feuchter, sumpfiger Talgründe; die Waldungen 
wurden immer dichter. Riesige Stämme versperrten fortwährend
	        
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