Full text: [Teil 2 = 4. bis 7. (8.) Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 2 = 4. bis 7. (8.) Schuljahr, [Schülerband])

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4. Da fabte im Jahre 1866 Oberbaurat Ehmann in Stuttgart 
den Plan, die Alb daduren mit Wasser zu versorgen, daß das 
Wasser einiger starker Quellen der Nachbartäler mit Druckwerken 
künstlieh auf die Hochfläche des Gebirges gehoben, in groben Be- 
hältern gesammelt und von diesen aus durch gubeiserne Röhren 
den einzelnen Ortschaften zugeführt werde. Aber statt mit Freuden 
auf diesen Vorschlag einzugehen, verhielten sich fast alle Gemeinden 
geradezu ablehnend. Der treuen Fürsorge des Kõönigs Rarl, der 
aueh diesem menschenfreundlichen Plane sein Wohlwollen in beson- 
derm Grade zuwandte, und den Bemühungen der Regierung war 
es zu danken, dab eine kleine Gruppe von Alborten sich entsehlob, 
einen Versuch zu machen. Am 17. Mai 1870 wurde die Arbeil 
begonnen, und schon am 17. Februar 1871 sprang in den drei 
Dörfern Justingen, Ingstetten und Hausen das herrüchste Wassor 
aus stattlichen Brunnenröhren vor und in den Häusern. So war 
in jenem Siegesjahr auch auf der Alb ein alter Feind geschlagen 
und ein segensreicher Sieg erkämpft worden. 
5. Als dieé Kunde davon uüber die Alb hinflog, strömten von 
nah und fern Neugierige zusammen, um sich mit Augen und Mund 
von dem Gelingen des Werkes zu überzeugen. Jeder Besucher 
kehrte mit dem Wunsche zurüek, nun auch in der eigenen Gemeinde 
dieser Segnung teilhaftig zu werden. Das Vorurtell und das Mib- 
trauen gegen die Neuerung war überwunden. REine Gruppe von 
Dõörfern um die andere sehlob sich an, und heute verbroitet sieh 
über dĩe ganze Alb hin ein Röhrennetz. das die edle Himmelsgabe, 
das frische, gesunde Trinkwasser, in alle Dörfer und Höse, ja in 
jedes Haus und jede Stallung leitet. Schon von weitem erblicbet, 
der Wanderer, wenn er sich einem der stattlichen Albdörfer nähert, 
in der Nähe auf einer Anhöhe eine wallartige Erhöhung mit einem 
Häuschen: es ist das Reservoir, die Vorratskammer, von der aus 
die Gemeinde mit Wasser versorgt vird. Natthäus Mavyer. 
286. Um und sein Münsterturm. 
1. Von welcher Richtung her wir uns der alten Donaustadt 
nähern, immer fesselt den Blick aus der Ferne schon der Riesen— 
bau des Münsters. Über das Gewirr der engen Gassen mit ihren 
steilgegiebelten Häusern, über die sonnigen Bergheiden der Schwä— 
bischen Albb, über die stromdurchrauschte Fläche des saftgrünen
	        
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