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140. Das Gänseblümchen.
Von Ernst Moritz Arndt.
1. Es blüht ein schönes Blümelein,
das blüht auf grünen Auen,
von innen und von außen fein,
gar lieblich anzuschauen,
bald bunt, bald rot und bald schnee—
weiß,
ist es des Lenzes frühster Preis
und Herbstes letzte Freude.
2. Und alle Kinder, die es sehn,
die klatschen in die Hände
und schmeicheln: „Gänseblümchen
schön!“
„o Tausendschön!“ ohn' Ende.
Sie winden es in jeden Kranz
sie treten drauf bei jedem Tanz.
Das süße Tausendschönchen!
Arndt, Gedichte. 10
141. Der Kirschbaum.
Von Johann Peter Hebel.
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Zum Frühling sprach der liebe Gott:
„Geh, deck dem Würmlein seinen Tisch!“
Darauf der Kirschbaum Blätter trug,
viel tausend Blätter grün und frisch.
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2. Und s Würmlein — aus dem Ei erwacht's
nach langem Schlaf im Winterhaus.
Es streckt sich, sperrt sein Mäulchen auf
und reibt die blöden Augen aus.
3. Und drauf so nagt's mit stillem Zahn
am zarten Blättlein hier und dort
und spricht: „Wie ist's Gemüs' so gut,
man kommt schier nimmer wieder fort!“
Und wieder sprach der liebe Gott:
„Deck jetzt dem Bienlein seinen Tisch!“
Darauf der Kirschbaum Blüten trug,
viel tausend Blüten weiß und frisch.
Und bei der Sonne Morgenlicht
schaut's Bienlein, und es fliegt heran
und denkt: „Das wird mein Kaffee sein,
sie haben kostbar Porzellan,
b. wie sauber sehn die Tassen aus!“
So steckt's sein Züngelchen hinein
und trinkt und sagt: „Wie schmeckt's so süß,
der Zucker muß doch wohlfeil sein!“
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Zum Sommer sprach der liebe Gott:
„Deck auch dem Spätzlein seinen Tischl“
Darauf der Kirschbaum Früchte trug,
viel tausend Kirschen rot und frisch.
Rheinprovinz.
Mittelstufe
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