ick nich verstünn en Tähn herut tau
teihn.
Den Burßen giwwst du einen Gullen,
un mi, den Meister, büttst du ein
oll dämliches Tweigröschenstück?
Ih, Päsel, wat sind dat för Schrullen?“
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„„Ne, dat het allens sinen Schick,““
seggt Päsel, „„dit gung mi tau swinn;
doch di den Burßen! — Ne, dat lat
man sin!
Ne, Brauder Metz, för wat is watl
Wat hett dei nich för Arbeit hatl
Fritz Reuter.
193. Die Elbe.
Die Elbe ist als Schiffahrtsstraße für Norddeutschland von der
größten Wichtigkeit. An Wasserfülle und Länge übertrifft sie die Oder
bedeutend; denn sie ist mehr als 150 Meilen lang und über 100 Meilen
schiffbar. Die Elbe hat ihren Ursprung auf dem hohen und quellen⸗
reichen Riesengebirge. Hoch oben am Kamme desselben befinden sich
große Moos⸗ und Moorwiesen, welche wie ein Schwamm die Feuchtigkeit
qus der Luft aufsaugen. Eine dieser Wiesen führt den Namen Elbwiese.
Hier sind Vertiefungen mit klarem, steinigem Grunde von der Größe eines
Waschfasses. Aus diesen Brunnen fließen zahlreiche Wasseradern zu einem
Bächlein zusammen. Dies ist der Anfang der Elbe. Nach kurzem Laufe
stürzt sich der junge Bergfluß über eine hohe Felsenwand hinab und sammelt
dann seine zerstreuten Wasser wieder in dem schauerlichen Elbgrunde. Das
ist eine tiefe Wildnis voll Moor und übereinander gestürzter Fichtenstämme.
Raschen Laufes durchfließt nun die Elbe in einem weiten Bogen das
Königreich Böhmen, wo ihre Wassermasse bald durch zwei große Neben—
flüsse, die Moldau und Eger, vermehrt wird. An der Moldau liegt die
alte böhmische Hauptstadt Prag. Dann gelangt der Elbstrom in das Königreich
Sachsen. In den Grenzgebieten beider Länder engen ihn von allen Seiten
gewaltige Sandsteinfelsen ein. Der Strom aber durchbricht diese Gebirgs—
masse, welche das Elbsandsteingebirge heißt, und windet sich in vielen
Krümmungen durch die hohen, oft wundersam zerklüfteten Felswände.
Diese Gegend ist die viel gerühmte und viel besuchte sächsische Schweiz.
Eine Wanderung durch das Gebirge zeigt einen überraschenden Wechsel
der Landschaft. Man findet Felskegel von den sonderbarsten Gestalten
und Berge mit herrlichen Fernsichten; man wandert stundenlang
durch liebliche Thäler, die von senkrechten Steinwänden und Pfeilern
eingefaßt sind.
Einige Meilen weiter abwärts spiegelt sich die schöne sächsische
Königsstadt Dresden in den Fluten der Elbe. Bei Meißen zwängt sich
diese noch einmal durch Gebirgsmassen hindurch und tritt dann bald in
die norddeutsche Tiefebene ein. In dieser Ebene erhält sie durch die schwarze
Elster, die schnelle Mulde, die schöne Saale und die seeenreiche Havel