Full text: [Teil 2 (Oberstufe), [Schülerband]] (Teil 2 (Oberstufe), [Schülerband])

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Lõòcher die strafende Obrigkeit. — Es giebt nichts Unbe— 
deutendes und Gleichgiltiges weder im Guten noch 
im Bösen. Wer das glaubt, kennt sich und das Leben nicht. 
Mein Lehrherr hatte auch ein abscheuliches Loch im Irmel, 
namlich, er var rechthaberisch, zunkisch, gewaltherrisch, launen- 
haft; das brachte mir oft Verdruls. Ich widersprach, da gab's 
Zank. Hollal dachte ieh, es könnte ein Loch im örmel geben 
und ich ein Zinker und gallsüchtig und unverträglich wie der 
Herr werden, Von Stunde an liels ieh den Mann recht haben; 
ieh begnügte mich, recht zu thun, und bewahrte meinerseits 
den Frieden. 
Als ich ausgelernt hatte, kam ich in eine andere Stellung. 
Gewöhnt, mit wenigen Bedürfnissen des Lebens froh zu sein 
(denn wer viel hat, ist nie gan- froh), sparte ich manches. 
Gewõhnt, mir kein Loch im Irmel zu verzeihen, schonend aber 
über dasjenige an fremden Armeln wegzusehen, war alle Welt 
mit mir zufrieden wie ich mit aller Welt. — So hatte ich be- 
ständig Freunde, beständig Beistand, Zutrauen, Geschãfte. Gott 
gab Segen. Der Segen liegt im Rechtthun und Rechtdenken 
Fie im Nufskern der fruchttragende hohe Baum. 
So wucls mein Vermögen. Wozu denn? fragte ich; du 
brauchst ja nicht den zwanzigsten Teil davon. — Prunk damit 
reiben vor den Leuten? — Das isn Morheit. Soll ien in meinen 
alten Tagen noch ein Loch im Armel aufweisen? — liltf 
andern, wie dir Gott dureh andere geholfen. Dabei 
bleibt's. Das höchste Gut, das der Reichtum gewährt, ist zuletzt 
Unabhängigkeit von den Launen der Leute und ein grolsser 
Wirkungskreis. Jetzt, Konrad, gehe auf die hohe Schule, lerne 
etwas Rechtes; denke an den Mann mit der schneeweilsen 
Perũcke; hüte dieh vor dem ersten kleinen Loeh em 
Armel; mach's nicht wie mein Kamerad Albrecht. Er ward 
zuletzt Soldat und liels sich in Amerika tot schiessen. 
Hoinrioh Zaehα. 
F 
49. Hautpsflege. 
Unsere Haut birgt in ihrer Tiefe eine zahllose Menge von Schweiß⸗ 
drüsen. Unter dem Vergrößerungsglase betrachtet, stellt eine solche 
Schweißdrüse sich als ein kleiner Schlauch dar, der zuerst zu einem 
Knäuel vielfach verschlungen ist und sich endlich in einer Schraubenlinie 
durch die Haut bohrt, um an der Oberfläche derselben auszumünden.
	        
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