Full text: [Teil 3 = 4. Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 3 = 4. Schuljahr, [Schülerband])

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5. Der fährt gleich mit Donner und Wetter darein, 
und's kann auch nicht alle Tage Sonnenschein sein. 
6. Doch wenn er auch brummt, daß ringsum es kracht; 
nachher um so lust'ger er schmunzelt und lacht. 
1. Dem Sommer, dem bin ich absonderlich gut, 
an alt und an jung so viel Gutes er tut. 
2. Gibt Guten und Bösen ihr tägliches Brot, 
und trocknet die Tränen und stillt manche Not. 
3. Und spricht zu den Kindern: „Nun kommt mal und seht, 
was zwischen dem Korn ich für euch hingesät. 
4. Die Kornblum' so blau und den klatschroten Mohn, 
die pflückt euch und macht euch ein Kränzel davon. 
5. Und wünscht ihr noch recht etwas Lust'ges dazu, 
da schick ich den Schmetterling auch noch euch zu. 
6. Und der Kuckuck soll rufen, die Frösch' sollen schrein. 
Nun kommet und spielet und vertraget euch fein!“ 
Reinick. 
27. Die Bachstelze. 
Wer kann mir ein zierlicheres und netteres Vögelehen nennen, 
als die Bachstelae ist? — Schlank und woblgeformt ist ihr Leib, 
der in einem langen, niedlichen Schwänzchen endet, das sie gar 
zierlich und flink auf- und abwärts zu bewegen weils. Dabei ist 
sie immer geputzt, als ob sie auf einen Ball gehen wollte, aber 
sehr einfach und geschmackvoll. Gar lieblich nehmen sich ibre 
klaren, freundlichen Augen unter dem sehwarzen Samtmützehen 
aus, welehes sie immer auf dem Ropfe trägt, und das seidene, 
glänzende Mieder, mit welehem sie ihre Brust schmücekt, übertrifft 
allen Mädehenputz der Art. Leichter und ungezwungener kann man 
sich gewiss nicht bewegen, als eine Bachstelze. die ist eine ge⸗ 
borene Tänzerin. Kaum sieht man ihre Fülse, wenn sie ihre Kunet- 
fertigkeit im Laufen zeigt, und macht sie einen Sprung in die 
Hõhe, so geschieht dies mit einem Anstande und einer Leichtig- 
keit, die nichts zu vünschen übrig lassen. 
Die Bachstelze ist eine Freundin von stillen, einfachen Natur- 
reizen. Da läuft sie an dem Rande eines Baches hin, der sich 
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