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220. Die bayerische Donau.
Der Ort hat ein sehr hohes Alter; denn schon im Testamente
Karls des Großen wird er als „königliches Kammergut
erwähnt Die bayerischen Herzöge wandten der aufblühenden
Stadt ihre Gunst zu, und zur Zeit der Landesteilungen
war sie herzogliche Residenz. Ludwig der Reiche errichtete
im Jahre 1472 in Ingolstadt eine Hochschule, welche bis
1800 dortselbst verblieb, dann nach Landshut und Zuletzt
nach München verlegt wurde. Am Beginn des 16. Jahr—
hunderts ward Ingolstadt stark befestigt. Im dreißigjährigen
Kriege setzte es, während der berühmte bayerische Feldherr
Tilly sterbend in seinen Mauern lag, dem Schwedenkönige
Gusiav Adolf erfolgreichen Widerstand entgegen. Vor etwa
neun Jahrzehnten wurden die Festungswerke geschleift, bald
darauf aber wieder errichtet und nach dem Kriege von
1870/71 bedeutend verstärkt.
Bei dem Benediktinerkloster Weltenburg oberhalb Kelheim
ändert sich auf einmal die Uferlandschaft der Donau. Der
Strom muß sich mit Gewalt den Weg durch den fränkischen Jura
bahnen. Mächtige Felsenpartien überraschen das Auge. Un⸗
miltelbar aus dem Wasser steigen sie empor, so daß auf
beiden Ufern nicht einmal mehr Raum für einen schmalen
Fußweg bleibt. Man kann diese Wasserstrecke, welche den Namen
„lange Wand“ führt, nur auf einem Kahne zurücklegen, und
es sind in das Gestein eiserne Ringe eingelassen, an denen
der Schiffer sein Fahrzeug stromaufwärts zieht. Beim Aus—
tritte aus dieser Schlucht grüßt uns die Befreiungs—
halle vom Michelsberge bei Kelheim. Hier mündet der
Qudwigs⸗Donau⸗Main⸗Kanal in die Donau und unterhalb
Kelheim die Altmühl.
2. Bei Regensburg erweitern sich Strom und Thal
ungemein, ja erreichen ihre größte Breite in Bayern und
zugleich den nördlichsten Punkt des ganzen Laufes. Die
fleinerne Brücke zu Regensburg ist die älteste Überbrückung