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226. Die Pfalz am Rhein.
der Pfalz liegenden Städte Worms, Weißenburg, Saargemünd
und Kreuznach bezeichnet werden. Der Bodengestalt nach unter—
scheiden wir von Osten nach Westen die flache Rheinebene, das
Hügelland der Hardt, das gebirgige und das hügelige Westrich
Die Rheinebene liegt nur wenig höher als der Rhein⸗
spiegel und muß deshalb an verschiedenen Strecken durch
Dämme vor den Überschwemmungen des Flusses geschützt
werden. Mit Ausnahme einiger sumpfigen und sandigen
Stellen ist sie sehr fruchtbar, ein wahrer Garten, und wird
auch teilweise als Gartenland bearbeitet. Tabak- und Runkel—
rübenbau liefern hier einen namhaften Ertrag. Doch die
Ebene wird an Reichtum noch übertroffen vom Weinland
der Hardt, an dessen Hängen die köstliche Traube reift.
Im Gegensatze zu der gesegneten Vorderpfalz steht das
Gebirgsland. Das Hardtgebirg ist hauptsächlich Waldland,
ziemlich wasserarm und verhältnismäßig gering bevölkert. Erst
mehr gegen Westen, im Hügellande, findet sich wieder eine
dichtere Bevölkerung. Da gewinnt auch der Feldbau mehr
und mehr an Ausdehnung, und besonders das „Getreide des
Armen“, die Kartoffel, wird hier massenhaft gebaut. Gegen
Norden, in den grasreichen Thälern der Glan und Alsenz,
steht die Viehzucht in besonderer Blüte.
Im südwestlichen Winkel hat die Pfalz Anteil an dem
unermeßlichen Steinkohlenreichtum des Saarbeckens, und es
hat sich da in wenigen Jahrzehnten eine großartige berg⸗
männische und industrielle Thätigkeit entwickelt. Hauptort
derselben ist St. Ingbert an der preußischen Grenze. Vor
wenigen Jahren noch ein Dorf, ist es zu einer ansehnlichen
Stadt herangewachsen. Eine Einfahrt in das Reich der
„schwarzen Diamanten“ ist sehr belehrend, weil da oft ver—
kohlte Palmbäume und Pflanzenabdrücke in dem Gestein ge⸗
funden werden. Die Grenze gegen Preußen bildet das
„schwarze Thal“, das schmutzigste und kotigste, das man treffen
kann, aber auch eines der gewerbsamsten