Full text: [Mittelklasse, [Schülerband]] (Mittelklasse, [Schülerband])

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57. Die Gans. 
Bald hat er das Ufer erreicht und harrt des Bröckchens, 
welches ihm die Kinder zuwerfen. Der Körper des Schwanes 
ist breit und zum Schwimmen wohl geformt. Seine Beine 
sitzen weit hinten, und er ist daher ein schlechter Gänger; 
aber durch eine Schwimmhaut sind die Füße zum Rudern 
vortrefflich geeignet. Der schön gebogene Hals ist eine be— 
sondere Zierde des Schwanes. Seiner Schönheit verdankt 
er auch die Pflege, die er genießt; denn sein Nutzen empfiehlt 
ihn nicht. Viel nützlicher sind die Enten und Gänse, wenn 
sie auch sprichwörtlich für dumm gehalten werden. 
57. Die Gans. 
Nach Hermann Wagner 
Die jungen Ganschen haben keine Schuhe und laufen 
barkuls; sie haben aber wunderschöne goldgelbe Haum- 
federn, so dals sis aussehen wie RKanarienvögelehen. Am 
Morgen marschiert ihre gehlar, von einem Rinde getriehen, 
aus dem Dorfe auf die grüne Weide. RHier zupfen sie 
da und dort ein Hälmchen oder ein Blattehen ab, bis sie satt 
gind; dann gehts zum Teiĩche. Die Rleinen, welche erst vor 
ein paar Tagen das Vi verlassen haben, schwimmen schon 
go niedlich, als hätten sie bereits jahrelang Schwimmunter 
richt gebabt. Kurz vor Sonnenuntergang zieht alles wieder 
Reimwarts; und da jede Gans ihr Haus mit leichter Mühe 
und sicher wieder findet, so fehlt der Bauersfrau am Abende 
ueh selten ein Stũck von der vollen Zabl. 
Die Ganse Lommen, so lange sie leben, nicht weiter 
als vom Stalle auf die Weide, von hier auf den Teich und 
ann vieder zurüek zum Hause. Das ist ein einförmiges 
Leben; doch die Gans will nicht mebhr. 
gie ist ein sehr nützliches Haustier. Ein Gansebraten 
gohmeckt vortrefflich, und aut den Federn der Gans ruhbt 
gich's sehr angenehmm. Als man noch keine Stahlfedern 
latte, benützto man die grölsern Schwungfedern der 
Plũgel aum Schreiben.
	        
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