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3. An Städten rauscht vorbei der 4. Mein Kaiser aber thront als
Strom, Held
trägt reicher Kaufherrn Gut, in tapfrer Heldenschar
und freundlich spiegelt Burg und und führt in seinem Wappen⸗
Dom feld
sich in der blauen Flut. den sieggewohnten Aar.
5. Drum, fragt man mich nach meinem Land,
brennt mir das Herz sogleich,
und stolz dem Frager zugewandt,
ruf ich: Das deutsche Reich!“
Julius Sturm.
14. Deutscher Rat.
L. Vor allem eins, mein Kind: Sei treu und wahr!
Laß nie die Lüge deinen Mund entweih'n!
Von alters her im deutschen Volke war
der höchste Ruhm, getreu und wahr zu sein.
2 Du bist ein deutsches Kind, so denke dran!
Noch bist du jung, noch ist es nicht so schwer
Aus einem Knaben aber wird ein Mann,
das Bäumchen biegt sich, doch der Baum nicht mehr.
3. Sprich ja und nein, und dreh' und deutle nicht!
Was du berichtest, sage kurz und schlicht!
Was du gelobest, sei dir höchste Pflicht!
Dein Wort sei heilig, drum verschwend' es nicht!
4. Leicht schleicht die Lüge sich ans Herz heran
zuerst ein Zwerg ein Riese hinternach;
doch dein Gewissen zeigt den Feind dir an,
und eine Stimme ruft in dir: Sei wach!“
5. Dann wach' und kämpf'! Es ist ein Feind bereit, —
die Lüg' in dir, sie drohet dir Gefahr.
Kind, Deutsche kämpften tapfer allezeit;
du deutsches Kind, sei tapfer, treu und wahr!
Robert Reinick.
Buchdruckerei Julius Klinkhardt, Leipzig.