en-egte durch seine Habsucht und Grausamkeit einen Aufstand der
Wenden. Die Lrttrzer zogen gegen die Städte Havelberg und Branden-
bürg, verwüsteten sie, verfolgten die fliehenden Deutschen bis über die
T cte^ri£!^en Archen nieder..und schlachteten christ¬
liche Pnester auf den Altaren der Götzen. Uber 150 Jahre haben
me Wenden noch für ihre Freiheit und ihre Götter gekämpft. Die
Bistümer Havelberg und Brandenburg bestanden während dieser Reit
nur noch dem Namen nach. 1 10
3u 39. Die Mark Brandenburg.
1150.
rw f1' ^ittemöe/ dreizehnten Jahrhunderts gelang es dem
Grafen Albrecht von Ballenstedt, die heidnischen Tempel im Wenden¬
lande für immer zu stürzen. Die Zeitgenossen nannten Albrecht
wegen letney Mutes und seiner Tapferkeit „den Bären". Er ent¬
stammte dem Geschlechte der Assanier oder Anhaltiner, das seinen Namen
der Stadt Aschersleben oder Ascania und der im Selkethale liegenden
Burg Anhalt verdankte. Kaiser Lothar übertrug im Jahre 1134 die
Nord* ober Altmarf km thatkräftigen Grafen Albrecht als Lehen.
Zunächst wehrte er einen Einfall der Wenden ab, rückte dann in die
Priegnitz ein und unterwarf das Land bis zum Rhin. Das eroberte
Gebiet wurde durch die Grenzfesten Lenzen, Puttliß, Meyenburg und
Frerenstern gesichert.
cn .r.2; dieser Zeit herrschte in Brandenburg der Hevellerfürst
Prrbrslaw, der sich zum Christentume bekehrt hatte. Durch die Ver¬
mittelung des Bischofs von Brandenburg trat dieser Fürst zu Albrecht
in ein Freundschaftsverhältnis. Dies hatte zur Folge, daß Pribislaw
dem Sohne Albrechts als Patengeschenk die „Zauche" gab; diese bildete
fast die Hälfte seines Landes und umfaßte das Land zwischen Havel
Nuthe und Plane. Da Pribislaw keine Erben hinterließ und auch
nrcht wünschte, daß seirr heidnischer Neffe, Jaczo von Köpenick, sein
Nachfolger werden sollte, so bestimmte er den Grafen Albrecht den
Baren zu feistem Nachfolger und zum Beschützer der christlichen Be¬
wohner des Havellandes. Nach dem Tode Pribislaws nahm Albrecht
im Jahre 1150 mit Einwilligung des Kaisers das Land in Besik
machte Brandenburg zur Hauptstadt und nannte sich Markgraf von
Brandenburg. Jn_ der Nordmark war er noch der Lehensmann des
Herzogs von Sachsen; in diesem neuen Gebiete hatte er nur den
Kaiser über sich. Dieser erhob die Mark zu einem erblichen Reichs¬
fürstentum, ernannte Albrecht zum selbständigen Herzog darin und
verlieh ihm die Erzkämmerwürde des Reiches.
3. Als Albrecht einst seinem Lande fern war, empörte sich Jaczo
von Köpenick, verband sich mit einem Teile der Wenden und bemächtigte
sich durch Verrat der Feste Brandenburg. Auf kurze Zeit thronte
Triglaf noch einmal auf dem Harlunger Berge. Albrecht eilte jedoch
schnell herbei, zerstreute die Wenden, und Jaczo entfloh nach Pommern.