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8. Wo Faulheit einreißt in ein Haus,
da fallen die Balken von selbst heraus.
9. Willst du dich der Ernte freuen?
Gott beschert den Samen,
rührig sollst du aus ihn streuen,
und er spricht das Amen. Güll.
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2. In der Schule.
204. SZpruch von der Glocke und von der Uhr.
Es schlägt die Glocke: Kling und Klang!
Du Knab', die Stunden sind nicht lang,
du Knab', die Stunden fliehen schnell,
sei du ein fleißiger Gesell! Güll.
25. Zu späl.
. O weh, die Schule ist schon an, 3. Gar mancher hat sein Glück ver—
ir sind zu spät gekommen! versäumt,
Das hat, so oft wir's noch gethan, weil er zu spät gekommen.
ein schlimmes End' genommen.“ Die Stunde, die einmal verträumt,
ist ewig hingenommen.
2 Zu spät, zu spät! Ein schlimmes
Wort!
Hast du's auch schon erfahren?
Zu spät! — O suche fort und fort,
davor dich zu bewahren.
4.
Zu spät, zu spüt! O großes Leid!
Schon manchem bracht es Schaden.
Drum komme stets zu rechter Zeit,
das laß dir ernstlich raten.
Dieffenbach (gekürzt).
206. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.
Ich hörte einmal einen Bauer, der nicht schreiben konnte, sagen:
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“ „Ei,“ sagte ich,
lieber Mann, zum Guten ist es nimmer zu spät. Macht Euch nur
haran! Lust und Lieb' zu einem Ding macht alle Müh' und Mbeit
gering.“ Er ließ sich dadurch wirklich bewegen, das Schreiben noch an—
zufangen, aber es ging langsam, weil die Hünde schon steif waren. „Ach
ja,“ sagte er endlich, „es hut's wohl noch, die Not bricht ja Eisen,“
llein es bleibt doch wahr: „Jung gewohnt, alt gethan,“ „man muß das
Bäumchen biegen, so lang es jung ist,“ „ein steifer Rücken bückt sich
nicht leicht.“