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5. Ist die Blutung gestillt, dann spüle die Wunde mit reinem 
Wasser aus (nicht durch Begießen, nicht durch Auswaschen)! 
6. Bei vergifteten Wunden schnüre sofort das Glied oberhalb 
der Wunde fest zusammen und suche durch Aussaugen, Ausbrennen oder 
Atzen das Gift aus der Wunde zu entfernen. Bei Schlangenbiß ge— 
nieße der Verwundete zugleich möglichst viel geistige Getränke. 
2. Die erste Hilfe bei Knochenbruch. 
1. Erkennungszeichen des Knochenbruchs: Heftiger Schmerz — 
Beweglichkeit des Gliedes an einer Stelle, an welcher sich kein Gelenk be— 
findet — Geräusch bei Bewegung — unnatürliche Lage des Gliedes. 
2. Hilfe: Lege das gebrochene Glied sehr behutsam in seine natür— 
liche Lage! Ziehe es sanft, damit die Bruchflächen von einander getrennt 
werden, rücke es seitlich zurecht! Binde das gebrochene Glied an einen 
Stock, Schirm oder dergleichen fest, so daß es sich nicht im Geringsten 
bewegen kann! 
Das Verbinden geschehe nicht auf der Bruchstelle, sondern ober— 
halb und unterhalb, also neben derselben. 
3. Die künstliche Atmung. 
1. Schicke sofort nach dem Arzte und nach wollenen Decken. 
2. Entkleide den Oberkörper, reinige Mund und Nase, ziehe die 
Zunge aus dem Munde und binde sie am Kinne fest! 
3. Mache aus Kleidungsstücken ein Polster und schiebe es dem 
Scheintoten unter den Rücken. 
4. Kniee hinter denselben und fasse seine Arme oberhalb der 
Ellenbogen! 
5. Hebe auf: Eins! Zwei! die Arme langsam und gleichmäßig bis 
über den Kopf! 
6. Führe nach kurzer Pause auf: Drei! Vier! die Arme wieder 
abwärts und drücke sie sanft und fest gegen die Rippen! 
Dies Auf⸗ und Abbewegen wiederhole ruhig und taktmäßig, 15 Mal 
in 1 Minute und setze es stundenlang fort, bis das natürliche Atmen 
beginnt. Dann 
7. hülle den Körper in warme Decken, reibe kräftig die Glieder 
und flöße ihm theelöffelweise einige Schlucke warmer Getränke ein! 
Ist der Scheintote ein Ertrunkener, so muß man zuerst das 
Wasser aus dem Körper fließen lassen. Man lege ihn darum mit dem 
Bauche über das Knie, hebe mit der linken Hand seinen herabhängenden 
Kopf, während man ihn mit dem rechten auf Rücken und Seite drückt. 
Einen Erstickten bringe man sofort in frische Luft. 
Bei dem Erhängten, Erdrosselten, Erwürgten oder Ver— 
schütteten entferne man schnell den Verschluß des Luftweges, z. B 
den Strick.
	        
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