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Glase, weil die Luft von unten auf das Papier drückt. Stellt man 
dasselbe umgestürzte Glas sammt dem Papier auf einen mil Wasser 
lübergossenen Teller, so kann man das Papier darunter wegziehen, und 
das Wasser bleibt in dem Glase, dem die Luft drück auf das Wasser 
7 Teller, und dieses versperrt dem im Glase befindlichen Wasser den 
usgang. 
Wenn man die Luft, die sich in einem Trinkglase mit genau ab⸗ 
geschliffenem Rande befindet, verdünnt, indem man das Glas eine Zeit 
lang ůber eine Lichtflamme hält und es dann schnell mit dem Rande, 
folglich in umgekehrter Lage, auf die Hand setzt, so steht das Glas, 
besonders wenn die Hand etwas feucht geworden ist, so fest auf der⸗ 
selben, daß es nicht deicht wieder abzunehmen ist. Der Druck der äußern 
Luft preßt es näinlich so fest an die Hand, weil vom Junern des 
Glases kein gleicher Gegendruck stattfindet. 
Im Jahre 1650 hat ein Naturforscher, Namens Otto von Guerike, 
in Magdeburg, eine Maschine erfunden, mittelst der man ein Gefäß 
ganz luftleer machen kann, und die man eine Luftpumpe nennt. Der 
selbe Naturforscher lieferte von der Gewalt des Luftdruckes folgenden, 
höchst staunenswerthen Beweis. Er nahm zwei kupferne Halbkugeln. 
An jeder war ein großer Ring. Mit den Raͤndern wurden die Halb⸗ 
kugeln gut aufeinander gepaßt, und dann pumpte man durch einen 
Hahn, der an einer der Halbkugeln war, mittelst einer Luftpumpe die 
Luft heraus. Hierauf schloͤß man schnell den Hahn, daß die Luft nicht 
wieder hineindringen konute. Die beiden Halbkugeln wurden nun bloß 
von der äußern Luft so aneinander gedruückt, daß, als man an die 
Ringe jener Halbkugeln Pferde spannte, 14 Pferde nicht im Stande 
waren, dieselben auseinander zu reißen. Als aber durch den Hahn 
wieder Luft hineingelassen wurde, so fielen sie von selbst auseinander. 
Noch einige Beispiele vom Drud der Luft: 
Man sauge die Luft aus einem hohlen Schlüssel, und er bleibt 
an den Lippen hängen. 
Wer die hohlen Schröpfköpfe ansetzen will, treibt erst die Luft aus 
denselben durch's Erwärmen am Licht. 
132. Das Barometer oder Wetterglas. 
Man hat ein solches in seiner Stube hängen, um daran zu sehen, 
ob es morgen oder heute noch Sonnenschein oder Regen geben wird. 
Weißt du auch, wie es zugeht, daß man an dieser gläsernen Röhre 
sehen kann, was in der unsichtbaren Luft für Veränderungen vorgehen⸗ 
Merke erstlich: Ein gutes Wetterglas hat an der Spitze des 
Kölbleins oder Köpfleins, worin sich das Buecksüber sammelt, eine kleine 
Oeffnung. 
Zweitens: Sonst meint man, wo nichts anderes ist, dort sei 
doch wenigstens Luft; aber oben in der langen Röhre, wo das Queck 
silber aufhört, ist keine Luft, sondern nichts. 
Drittens: Die Luft aber geht von außen durch die kleine Oeff- 
nung an der Spitze des Kölbleins hinein und drückt auf das Quen
	        
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