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hier in der ewigen Nacht, und jeder, der nur einmal in ihr gewandelt, 
wird in stillen Stunden der Erinnerung seine Brust andachtsvoll sich 
heben fühlen. Aber vergessen wir nicht den Gegensatz zwischen dem, 
der herabgekommen ist, um zu schauen, und dem, der täglich in die 
Finsternis niederfährt, um im harten Schweiße das Brot zu erwerben, 
das Weib und Kind ernähren soll. Für ihn ist von all dieser Erhaben¬ 
heit, von all diesem Zauber nichts da. In seine dürftige Kleidung ge¬ 
hüllt, fährt der Bergmann zur Tiefe; in Hast eilt er seinem Arbeitsplatz 
entgegen durch Gänge und Höhlen, die auf Schritt und Tritt mit dem 
Erinnerungskreuz an einen verunglückten Genossen bezeichnet werden 
könnten. Unendliche Stunden arbeitet er an seinem ,,Orte!i, bald im 
Wasser, bald in einer Luft, die angefüllt ist mit dem beizenden Rauch 
des Dynamits und dem erstickenden Qualm des Pulvers, mit Kohlen¬ 
staub und den verderblichen Gasen der Unterwelt. Unendliche Stunden 
arbeitet er dort, immer in Gefahr, erschlagen zu werden von stürzendem 
Gestein, von den furchtbaren sogenannten Kesseln, die sich plötzlich 
aus der Decke lösen und durch ihr Gewicht alles unter sich zerschmettern. 
Mit welchem Behagen atmete ich wieder die kühle Nachtluft ein, 
als wir unserm schmutzigen Verlies nach beendeter Fahrt entstiegen! 
Mit welchem Behagen streckte ich die ermüdeten, staubbedeckten 
Glieder in der wohligen Wärme des Bades und schlüpfte in meine eigenen 
warmen Kleider, nachdem ich so viele Stunden lang das schmutzige 
Kleid der Arbeit getragen hatte! Dann trennte sich mein Weg von dem 
meines freundlichen Führers. Ein Händedruck, ein Glückauf, und 
allein schritt ich in die klare, frische Nacht hinaus, meiner Wohnung 
entgegen. 
7. Der Betrieb ist im wesentlichen in allen Steinkohlengruben so, 
wie wir ihn hier kennen gelernt haben. Das gewaltigste Steinkohlen¬ 
lager Deutschlands ist das westfälische, gewöhnlich das , .Ruhrbecken“ 
genannt, das sich zwischen Ruhr, Lippe und Rhein und noch darüber 
hinaus erstreckt. Die größte Bedeutung für das östliche Deutschland 
hat aber das Oberschlesische Becken in der ,,Dreikaiserecke“, im Gebiete 
der Kreise Beuthen, Kattowitz, Tarnowitz und Zabrze. Seine Ausbeute 
hat die englische Steinkohle in Mitteldeutschland von dem Markte fast 
vollständig verdrängt. 
Die gegenwärtige Ausdehnung des Kohlenbergbaues umfaßt dort 
1200 qkm; die noch abbaufähigen Kohlenfelder aber sind 5—6000 qkm 
groß. Der ergiebigste Steinkohlenbezirk erstreckt sich von Zabrze über 
Königshütte nach Myslowitz. 63 Kohlengruben finden sich dort, meist
	        
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