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ein Schnelläufer 1600 Fuß, ein galoppierendes Pferd 1700 Fuß
urück; ein Dampfwagen kann in dieser Zeit 3400 Fuß durchlaufen.
Freilich muß der Weg für ihn ganz besonders hergerichtet sein; er wird
mit Eisenschienen belegt, weil —* sich desto leichter auf einer Fläche
bewegen, je härter und ebener dieselbe ift. Ein Pferd zieht auf einer
Steinbahn (Chaussee) mehr, als vier Pferde in einem Sandweg. Eben
so zieht ein Pferd auf einer Eisenbahn mehr, als sechs Pferde auf
riner Chaussee. — Auch Schiffe treibt der Dampf, indem er Schaufel⸗
räder dreht, die das Wasser fortstoßen. Dampfschiffe fahren in allen
Meeren und auf allen großen Flüssen und setzen die wichtigsten Handels—
plätze mit einander in Verbindung. — Eisenbahnen sind in den meisten
Ländern erst seit 80 Jahren gebaut. Im Jahre 1838 wurde die erste
preußische Eisenbahn zwischen Berlin und Potsdam eröffnet. Jetzt ist
das Eisenbahnnetz über den größten Theil Deutschlands ausgedehnt.
136. Vom Bau und dem Leben des menschlichen Körpers.
J. Kurzer Abriß vom Bau des menschlichen Körpers.
Unser Körper verdankt seine feste Grundlage den Knochen und
seworpeln. Beide sind mit einer festen, sehnigen Haut (der Knochen—
und Knorpelhaut) überzogen, welche die Blutgefäße für die Ernäh—
rung dieser Theile trägt. Zur Vereinigung der Knochen unter einander
zu einem festen Gerüste, zum Gerippe oder Skelet, dienen die festen,
aber biegsamen Knoch enbänder. Sie verbinden die meisten Knochen
beweglich mit einander, bilden auf diese Weise die Gelenke, und
machen so aus dem Gerippe ein in allen seinen Theilen sehr beweg—
liches Gerüste.
, Um dessen Gewicht nicht zu schwer zu machen, bestehen die Knochen
nicht durch und durch aus Knochenmasse, sondern sind in ihrem Innern
mit dem leichten Knochenmarke ausgefüllt, welches gleichzeitig auch
n ibendeh weiches Lager für die Gefäße und Nerven des Knochens
An das Knochen⸗ und Knorpelgerüste sind die weichen Theile, vor—
zugsweise aber die Muskeln oder das Fleisch angeheftet. Die Mus—
seln, aus weicher, feuchter, rother und faseriger Masse, verleihen unserem
Körper seine Form und bermilteln auch, indem sie sich zusammenziehen
und dadurch verkürzen können, alle Bewegungen. die mit und in unse—
rem Körper vor sich gehen.
Die Knochen, Knorpel und Muskeln bilden verschiedene Höhlen;
die drei großten sind die Schädek-, Brust- und Bauchhöhle. Die
Schädelhöhle schließt das Gehirn ein; in der Brusthöhle liegen die
Lungen und das Herz; in der Bauchhöhle, welche das Zwergfelt
von der Brusthöhle srennt, liegt links der Magen, rechts die Leber
und gegen den Rücken die Nieren; zum größten Theil wird die Bauch—
höhle von dem Dünn- und Dickdarm ansgefülst.
Alle die genannten Bestandtheile unseres Körpers, die Knochen,
Knorpel, Muskeln und Eingeweide werden von einer größeren und ge—
ringeren Anzahl dickerer und dünnerer Röhren durchzogen, die sich ent⸗