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Alte Geschichten
er Abend dämmert, es wirbelt der Wind
D den Schnee von des Landhofs Dache,
Großmütterchen sitzt am warmen Kaimin mit den
Kleinen im trauten Gemache.
„Erzähl uns nun, Großmütterlein!“,Rechtgern,
ihr närrischen Dinger,
ihr müßt nur brav und bescheiden sein“, und
mahnend hebt sie den Finger.
Dann fängt sie an: „Es war einmal“ — und die
Kinder, sie lauschen und lauschen;
sie hören das Bellen des Hofhunds nicht und des
Sturmes Zischen und Rauschen,
und nicht das Schlagen der Schwarzwalduhr
und der Stunde rasches Verrinnen,
sie sitzen und horchen mit Mund und Ohr, versenkt
in Träumen und Sinnen.
Großmutter weiß der Geschichten viel aus fernen
vergangenen Tagen,
von Riesen und Zwergen, von Burgen und Seen
seltsame Märchen und Sagen;
von Nixen und Elben, von Rübezahl, Musikanten
und Lumpengesindel,
und wie Dornröschen in Schlaf versank, gestochen
von giftiger Spindel.
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