Full text: [Theil 1 = Unterstufe, [Schülerband]] (Theil 1 = Unterstufe, [Schülerband])

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In dem Augenblicke kam der Jäger zur Thür herein. Er gedachte, 
dem Knaben eine Freude zu machen, und rief wie gewöhnlich: „Stärlein, 
wo bist du?“ — Und der Vogel in der Tasche des Knaben schrie, so laut 
er konnte: „Da bin ich!“ 
200. Der Jäger und der Fuchs. 
Güll. 
Der Jäger birscht mit seiner Büchs, Du hast geschüttelt manchen Hahn, 
da schleichen übers Feld die Füchs. jetzt packt man dich beim Kragen an. 
Er fackelt nicht und spannt den Hahn Du hast gefressen manche Taube, 
und legt die Büchse sicher an. jetzt sitzen wir dir auf der Haube.“ — 
Piff, paff! da prasseln hin die Schrot, So schleppt ihn Feldmann hin zum 
10 und sieh — der alte Fuchs ist todt. Herrn, 
Der Jäger spricht: „He, Feldmann der streichelt ihn und hat ihn gern 
flugs, und sagt: „So, Feldmann, das war 
nun apportiere mir den Fuchs!“ gutl 
Der Feldmann sucht mit seiner Schnauz Geht weiter dann mit frohem Muth 
w und hat ihn schon, den alten Kauz. und steckt den Fuchsen in den Sack 
„Du hast gerupft so manche Gans, und schmaucht sein Pfeiflein Rauch— 
jetzt zaust man dich bei deinem Schwanz. tabak. 
201. Der Fuchs und die Katze. 
Grimm. 
Es trug sich zu, daß die Katze in einem Walde dem Herrn Fuchs 
begegnete, und weil sie dachte: er ist gescheit und wohl erfahren und gilt viel 
2o in der Welt, so sprach sie ihm freundlich zu. „Guten Tag, Herr Fuchs, wie 
geht's? wie stehns? wie schlagt ihr euch durch in dieser theuren Zeit?“ Der 
Fuchs, alles Hochmuthes voll, betrachtete die Katze von Kopf bis zu Füßen 
und wußte lange nicht, ob er eine Antwort geben sollte. Endlich sprach er: 
„O du armseliger Bartputzer, du buntscheckiger Narr, du Hungerleider und 
25 Mäusejäger, was kommt dir in den Sinn? du unterstehst dich zu fragen, wie 
mir's gehe? was hast du gelernt? wie viel Künste verstehst du?“ „Ich verstehe 
nur eine einzige“, antwortete bescheidentlich die Katze. „Was ist das für 
eine Kunst?“ fragte der Fuchs. „Wenn die Hunde hinter mir her sind, so 
kann ich auf einen Baum springen und mich retten.“ „Ist das alles?“ 
zosagte der Fuchs, „ich bin Herr über hundert Künste und habe überdies noch 
einen Sack voll Liste. Du jammerst mich, komm mit mir, ich will dich lehren, 
wie man den Hunden entgeht.“ — Indem kam ein Jäger mit vier Hunden 
daher. Die Katze sprang behend auf einen Baum und setzte sich in den 
Gipfel, wo Aste und Laubwerk sie völlig verbargen. „Bindet den Sack auf, 
Herr Fuchs, bindet den Sack auf!“ rief ihm die Katze zu, aber die Hunde 
hatten ihn schon gepackt und hielten ihn fest. „Ei, Herr Fuchs“, rief die 
Katze, „ihr bleibt mit euren hundert Künsten stecken. Hättet ihr herauf— 
kriechen können wie ich, so wär's nicht um euer Leben geschehen.“
	        
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