Object: Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten

304 Drittes Buch. 
andern Theile, aber natürlich am spärlichsten bevölkert. Die 
größeren Theile zerfallen wieder in 24 Lüne. Wir hal¬ 
ten uns an die Hauptabtheilungen Schweden, Gothland, 
Norrland, und prägen uns gelegentlich die geschichtlich 
wichtigsten Namen aus der alten Landschaftseintheilnng ein. — 
Als Colonie gehört zu Schweden die westindische Insel 
St. Barthelemy (S. 139). 
1) In dem eigentlichen Schweden nmgiebt die angebauteste und 
wichtigste Gegend den schönen Mälarsee; an ihn stoßen die Landschaften 
Upland, Südermannland u. a. DieHauptstadt Stockholm liegtda, 
wo der See sich durch zwei enge Ausgänge in eiuen Busen der Ostsee ergießt. 
Auf einer nur mäßig großen Insel, die Süßwassersee und Salzsee (bis auf 
jene beiden schmalen Verbindungen) scheidet, liegt die alte, eigentliche Stadt, 
dicht gebaut, mit schmalen Straßen, aber einem schönen Königsschlosse. 
Von ihm führt eine Brücke auf das nördliche Seeufer, in den Sladttheil 
Normalm, 12 Mal größer als die eigentliche Stadt, mit schönen 
breiten und ebenen Straßen. Auch auf dem Südufer liegt ein Stadt- 
theil, Södermalm, aber nicht so schön als der nördliche, namentlich 
sehr uneben. Auf dem kleinen, dicht hinter der eigentlichen Stadt im 
Mälar gelegenen Riddarholm (Ritterinsel) befinden sich in der Nid- 
darholmkirche die Gräber Gustavs II. Adolph und Karls XII. Nach 
Vieler Urtheil hat Stockholm unter allen Hauptstädten die schönste Lage, 
weil nur hier gerade eine solche Mannigfaltigkeit der Umgebnng, eine 
solche Vereinigung großstädtischen Treibens mit reizender, ländlicher 
Einfachheit gefunden werde. Straße, Feld und Wald grenzen oft uu« 
mittelbar an einander. Die Stadt hat 130,000 E. und treibt bedeu- 
teuden Handel. Bon der Seeseite her schützen Castelle den schönen Hasen. 
In den Umgebungen Lustschlösser, wie Drottningholm, Grips- 
Holm u. a. — 8 M u. n. w, Upfala, 10,000 E,, mit einer Univer- 
sität und dem Erzbifchofssttze des Reichs. Ehrwürdiger Dom mit dem 
Grabe Linne's und Gustav Wasa's. Um Upsala her liegen Schwe- 
dens Hauptbergstädte. Ein paar Meilen nördlich Dannemora mit 
seinen Eisengruben, die jährlich 270,000 Centner liefern — nach 
NW. das silberreiche Sala; in derselben Richtung weiter in das 
Gebirge Fälnn mit Kupferbergwerken, am Osterdalelf. Das 
Gebirgsland des Dalelf, Dälarne (d. h. die Thäler), bei uns gewöhn- 
lich Dalekarlien genannt, wird von einem besonders kraftvollen uud 
treuherzigen Menschenschlage, den Dalekarlen (d. h. Thalmänuern), 
bewohnt. Der Dalekarl redet selbst seinen König mit Du an, aber er 
setzt auch in Gefahr für ihn Gut und Leben ein. 
2) In Gothland am Kattegat, an der Mündung des Gothaelf, 
liegt die größte Stadt nach Stockholm, Gothenburg, 60,000 E., 
Handels- und Fabrikstadt. An der Ostsee liegt die befestigte Hafen- 
stadt Ealmar. Historisches? Ihr gegenüber die lange schmale Insel 
Oeland, weiter nach NO. in das Meer hinein das größere Goth- 
land, mit der einst mächtigen und als einer der wichtigsten Handels- 
Plätze Europa's im Mittelalter blühenden Stadt Wisby [wisbü]. 
Nördlich von Ealmar Norköping suorrtjöping^ am Motalaelf. 
Handelsstadt mit 20,000 E.
	        
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