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zuletzt als schönes geflügeltes Insekt in der Laft, und aut
Blumen, waähbrend sie vorhber als Wurm in der Erde, im
Wasser, im Morast und Unrat lebten, doch können sich auch
manche Insekten, 2. B. der giftige Skorpion, die Spinneé,
niqht dazu eniieen, so zu sterben, und bleiben bis ans
Ehde das, was gie varen, eine hässliche Spinne oder Skorpion.
3 biner voicen Verwandlung kann man sieh viel
denken, und schon die Alten haben deshalb den Schmetter-
ling und seine Verwandlung als ein Sinnbild der Unsterb—
lichkeit der Seele betrachtet. Sehubert.
91. Vom Bäumlein, das andere Blätter hat gewollt.
1. Es ist ein Bäumlein gestanden im Wald,
In gutem und schlechtem Wetter,
Das hat von unten bis oben
Nur Nadeln gehabt statt Blätter;
Die Nadeln die haben gestochen,
Das Baͤumlein das hat gesprochen:
2. „Ale meine Kameraden
Haben schöne Blätter an,
uͤnd ich habe nur Nadeln,
Niemand rührt mich an;
Durft ich wünschen, wie ich wollt,
Wünscht ich mir Blütter von lauter Gold.“
3. Wie's Nacht ist, schläft das Bäumlein ein,
Und früh ist's aufgewacht;
Da hatt es goldene Blätter fein,
Das war eine Pracht!
Das Baumlein spricht: „Nun bin ich stolz,
Goldene Blatter hat kein Baum im Holz.“
4. Wer wie es Abend ward,
Ging der Jude durch den Wald
Mit großem Sack und großem Bart,
Der sehl die goldnen Blätter bald
Er steckt sie ein, geht eilends fort
Und läßt das leere Bäumlein dort.
5. Das Bäumlein spricht mit Grämen:
„Die goldnen Blättlein dauern mich
Ich muß vor den andern mich schämen,
Sie ragen so schönes Laub an sich
Durft ich mir wünschen noch etwas,
So wünscht ich mir Blätter von hellem Glas.“
Flügge, Lesebuch f. d. Unterstufe.