Thaler ausgezahlt werden sollen. Eure Kinder, beson-
Jers Gottlieb, sollen in allen nützlichen Künsten und
WVissenschaften unterwiesen werden, und wenn sie dann
was Gutes werden gelernt haben, s0 nehm' ich es über
mich, sie zu versorgen.“
Batram ging gerührt nach Hanse und dankte Gott
auf seinen Knieen, dass er ihm einen so guten Sohn ge-
geben habe.
Campe.
51. Kindliche Liebe.
Lin berũühmter preussischer General war in seiner
Jugend Edelknabe an dem Hose Friedrich des Grossen.
Er hatte keinen Vater mehr, und seine Mautter nãhrte
Iche n ibren Wittwenstande kümmerlich. Als guter
Soln vünechte er, sie unterstützen zu können; aber
einem Gehalte liess sich nichts entbehren. Doch
sand er endlien ein NMittel, etwas für sie zu erwer-
bon Jede Nacht musste einer von den Edelknaben in
dem Zimmer vor dem Schlafgemach des Kõnigs wachen,
m diesem aufzuwarten, wenn er etwas verlangte. Man-
len voar dieses zu beschwerlich, und sie übertrugen da-
her, wenn die Reihe sie traf, ihre Wachen gern an An-
dere. Der arme Edelknabe sing an, diese Wachen sür
Mdere u bernehmen: sie wurden ihm vergütet, und
das Geld, welehes er dafũr erhielt, schickte er dann sei-
ner Mutter.
E konnte der König des Nachts nicht achlafen
und Vollte ieh etwas vorlesen lassen. Er klingelte, er
rief; allein es kam Niemand. Endlich stand er selbst
auf und ging in das Nebenzimmer, um zu sehen, ob
kein Page da wäãre. Lier fand er den guten Jüngling,
ier die Wache übernommen hatte, am Tische aitzen.
Vor ihm lag ein Brief an seine Mutter, den er zu schrei-
ben angefangen; allein er var über dem Schreiben ein-
geschlafen.
Der Rörig sohlich herbei und las den Ansang des
Brieses, welcher so lautete: „NMeine beste, geliebterte
Manerl Jetet äst es nun achon die dritte Nacht, dass
h fur Geld Wache habe. Beinahe kann ieh es nicht
ehr ausbalten. Indess freue ich mieh, dass ich nun
Fieder zehn Thaler für Sie verdient habe, welche ieh
en abei cicke.“ Gerübrt über das gute Her-
eae dnglings, läsat der König ihn achlafen, geht in