142
Guten Morgen, lieber Vater!
Liebe Mutter dazu.
Guten Morgen, mein Büchlein!
Mein RKleinod bist du.
Wer fleissig ist, lernet,
Wer lernt, der wird brav;
Will lesen und schreiben.
Sonst bleib' ich im Schlaf.
150. Steh auf!
Wenn die Sonn' mit hellem Schein
Schaut wohl in dein Bett hinem;
Kindlein, spring geschwind heraus,
Sticht dir sonst die Augen aus.
Güll.
151. Der Sommermorgen.
Die Nacht ist vorüber, es wird hell, die Morgen-—
dämmerung beginnt. Die Hähne baben sie schon eine
Zeitlang verkündigt; die erwachenden Vögel zwitschern
vor den FPenstern. Die Landleute verlassen ihre Betten,
füttern das Vieh im Stalle, schirren die Pferde an und
gehen an ibre Arbeit. Die Sonne ist unterdessen hinter
den Bergen hervorgekommen; ihre Strablen wecken die
noch sehlafenden Tiere. Die Bienen fliegen aus ihrem
Stocke hervor und suehen in den Blüten Honig; die
Tauben fliegen auf den Hof oder ins Feld, um ihr
Prũhstüek zu finden. Auf den Wiesen und auf den
Feldern glänzt alles von hellen Tautropfen. Was
gestern dürr war, ist heute wieder friseh geworden,
und die Menschen, welehe gestern müde und schläfrig
waren, sind jetzt wieder stark und geben munter an
ihre Arbeit. Nur die Langschläfer legen noch im Bette.
Curtman.