233. Der Herbst ꝛc. — 234. Zwei Rätsel. — 285. Der schlafende Apfel. 165
233. Der Herbst als Järber.
Da steigt der Herbst frisch von den Bergen nieder. Und wie er
wandert durch den grünen Wald, gefällt's ihm nicht, daß überall das
Caub dieselbe Farbe hat. Er sagt: ‚Viel hübscher ist es rot und
gelb, das sieht sich lustig an.“ So spricht er und gleich fräbt der
Wald sich bunt.
Und wie der Herbst drauf durch den Garten geht und durch den
Weinberg, spricht er: „Was ist das ? Der Sommer tat so groß mi
seiner Hitze und Wein und Obst hat er nicht reif gemacht. Schon
gut, so zeig' ich, daß ich's auch versteh'l“ Und kaum gesagt, so
haucht er Wein und Obst mit seinem Atem an. Und siehe da, die
Apfel und die Pflaumen und die Trauben, zusehends reifen sie voll
Duft und Saft.
Drauf kommt der Herbst zur Stadt und sieht die Unaben in der
Schule sitzen voller Fleiß. Da ruft er ihnen zu: „Grüß' Gott, ihr
Buben! Kommt zu mir aufs Land! Ich hab' dem Wald sein Caub
schön bunt geblasen. Ich hab' dem Apfel rot gefärbt die Backen. Ich
will euch klar und blank die Augen wehen und eure Wangen tüchtig
bräunen, wie sich's für Jungen schickt. Versteht ihr mich ?“
So spricht der Herbst und jubelnd ziehn die Unaben auf seinen
Ruf durch Berg und Wald und Feld und kehren heim mit neuer Cust
zur Arbeit. R. Reinich
234. Zwei Rãtsel.
Erst weib wie Schneo,
Dann grün wie Rlee,
Dann rot wie Blut,
Schmeckt Kindern gut. Nises.
Wor ist so älug, wer ist so sehlau,
Dem schũttl ich was vom Baumchenm;
's ist innen gelb und auben blau,
Hat mitten drin ein Steinchen.
B. Gum.
235. Der schlafende Apfel.
Im Baum, im grüũnen Blättchen hoch oben sich ein Apfel
wiegt, der hat so rote Bäckchen; man sieht's, dab er im Schlafe
liegt. Ein Kind steht unterm Baume, das schaut und schaut
und ruft hinauf: »Ach, Apsel, kKomm herunterl hör endlieb doch
mit Schlafen aufl« Es hat ihn so gebeten. Glaubt ihr, der wäre
aufgewacht? Pr rũbrt sich nicht im Betto, siebt aus, als ob im