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Gebet gehört. Nun schickt er mich, daß ich dir helfe. Komm und folge
mir. Ich will dein Vater sein.“
Besiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn; er wirds
woll machen — LQ.
—
199. Wie oft Gott zu danken sei. 4
Wieviel Körnlein Sand am Meer,
wieviel Sterne obenher,
wieviel Tiere in der Welt,
wieviel Heller unterm Geld,
in den Adern wieviel Blut,
in dem Feuer wieviel Glut,
wieviel Blätter in den Wäldern,
wieviel Grüslein in den Peldern,
auf den Wiesen wieviel RNee,
wieviel Stäublein in der Höh,
in den Flüssen wieviel Fischlein,
in dem Meere wieviel Müschlein,
wieviel Tropfen in dem See,
wieviel FHlocken in dem Schnee, —
so oft und viel sei weit und breit
Gott Lob und Dank in Ewigkeit.
Amen.
„Wunderhorn.“
Du soblst den Feiertag heiligen!
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200. Sonntag.
Gott im Himmel hat gesprochen:
Sieben Tag sind in der Wochen;
sechs davon will ich euch geben,
schaffet da, was not zum Leben;
doch der Sonntag bleibe mein;
da will ich euch unterweisen,
mir zu dienen, mich zu preisen,
gut und fromm vor mir zu sein.
Liebes Kind, vergiß es nicht,
was der Herr vom Sonntag spricht.
Wilh. Heh.
201. Das Märechen vom Manne im MNonde.
Vor alten Zeiten ging einmal ein Mann am lieben Sonntagmorgen
in den Wald, hieb sich Holz ab, ein grossmächtiges Bündel, band es,
gteckte einen Stock hinein, hockte das Bündel auf und trug es nach
Hause zu.
Da begegnete ihm unterwegs ein Mann in Sonntagskleidern;
der wollte wohl in die RKirche gehen, blieb stehen, redete den
Bündelträger an und sagte: „Weilst du nicht, dals auf Erden
Sonntag ist, der Tag, an dem der liebe Gott ruhte, als er die Welt
und alle Tiere und Menschen geschaffen? — Weilst du nicht, dals
geschrieben steht im dritten Gebote: Du sollst den Feiertag heiligen?
Der Fragende war aber der liebe Gott selber. Jener Holzhauer
jedoch war ganz verstockt und antwortete: „Sonntag auf Erden oder
Montag im Himmel, was geht das mich an. was geht es dich an?“