Full text: [Theil 1 = Mittelstufe, [Schülerband]] (Theil 1 = Mittelstufe, [Schülerband])

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und als sie herzutraten und ihn anfaßten war er — todt! — Er hatte 
vergessen, dem die Ehre zu geben, der ihn am Morgen unversehrt den Sturz 
in die Tiefe hatte thun lassen, so hat er sich am Abend von einer Bank 
herab zu Tod gefallen. 
118. Der Herr ist König. 
Der Landgraf Philipp von Hessen ritt einst über Feld, saß stattlich zu 
Pferde mit Schwert und Panzer, und hinter ihm ritten seine Begleiter. Da 
zog ein Gewitter am Himmel herauf; und als die Reiter an einen Wald 
kamen, schlug der Blitz krachend in eine Eiche und zerschmetterte sie Das 
Roß des Landgrafen sank vor Schrecken in die Kniee, und der Landgraf fiel 
zu Boden. Da sprengten die Diener heran und riefen: „Ach, Ihr seid doch nicht 
beschädigt, gnädiger Herr? Ihr habt doch kein Unglück erlitten, gnädigster Herr? 
Aber der fromme Landgraf stand auf, deutete mit der Hand gen Him— 
mel und sprach: „Was nennt ihr mich Herr? Der da oben donnert, der 
ist der Herr, und er ging im Wetter gnädig an mir vorüber.“ 
119. Gott sorgt. 
Gey.) 
Es ist kein Mäuschen so jung und klein, 
es hat sein liebes Mütterlein, 
das bringt ihm manches Krümchen Brot, 
damit es nicht leidet Hunger und Noth. 
Es ist kein liebes Vögelein 
im Garten draußen so arm und klein, 
es hat sein warmes Federkleid; 
da thut ihm Regen und Schnee kein Leid. 
Es ist kein bunter Schmetterling, 
kein Würmchen im Sommer so gering, 
es findet ein Blümchen, findet ein Blatt, 
davon es ißt, wird froh und satt. 
Es ist kein Geschöpf in der weiten Welt, 
dem nicht sein eignes Theil ist bestellt, 
sein Futter, sein Bett, sein kleines Haus, 
darinnen es fröhlich geht ein und aus. 
Und wer hat das alles so bedacht? 
Der liebe Gott, der alles macht 
und sieht auf alles väterlich, 
der sorgt auch Tag und Nacht für mich.
	        
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