Volksnahrung. Der Aufschwung der deutschen Seefischerei ist sehr 
erfreulich, denn noch zahlt Deutschland jährlich 40—50 Mill. Mark für 
Salzheringe und 35 Mill. Mark für sonstige Fischereiprodukte an das 
Ausland. 
9. Abschnitt. 
Die Geschichte des deutschen Bergbaues. 
Wie in der deutschen Ackerkrume ansehnliche Reichtümer ruhen, 
so birgt auch das Felsgerüste unseres Vaterlandes große Schätze. Die 
Ausbeutung dieser nutzbaren Mineralien und Gesteine hat eine ganze 
Reihe von Veschäftigungszweigen hervorgerufen, auf denen zum großen 
Teil die Wohlstandsverhältnisse unseres Landes beruhen. Die Be¬ 
förderung der unterirdischen Schätze an das Tageslicht geschieht durch 
den Bergbau. 
1. Der Bergbau im Mitlelaller. 
Wollen mir die geschichtliche Entwicklung des deutschen Bergwesens 
verfolgen, so müssen wir in die graue Urzeit Germaniens zurückgehen. 
Schon vor der Römerzeit wurden von den Kelten mit steinernen 
Werkzeugen Metalle in Gruben von beträchtlicher Tiefe gewonnen. Sie 
bauten auch Steinsalz ab oder gewannen Salz aus der Sole. Be¬ 
sonders die deutschen Bernsteinküsten waren im Altertum ein wichtiger 
Zielpunkt der Kaufleute. Die Römer führten den Bergbau nach 
der Besitzergreifung Germaniens fort. Von ihnen lernten die Deut¬ 
schen den Wert der Bergschätze, kennen, und sie gingen nun selbst 
an deren Ausbeutung. Jeder Grundbesitzer betrieb entweder seine 
Bergwerke selbst oder ließ sie durch Sklaven bearbeiten, ohne dazu 
eine Belehnung nötig zu haben. 
Die fränkischen Könige aber zogen die Bergwerke, die sie als 
eine Quelle des Wohlstandes erkannten, an sich und ließen sie durch 
ihre Landvögte und andere Beamten bewirtschaften. Von da be¬ 
ginnt der Akt der Belehnung mit Berg- und Salzwerken an Vasallen. 
Im Jahre 833 erhielt der Abt von Corvei durch Ludwig den Frommen 
Salzwerke verliehen. Die Bewirtschaftung der Salinen durch die 
großen Grundherrschaften führte eine Besserung des Betriebes herbei, 
so daß das Volk, das in manchen Gegenden gar kein Salz hatte oder 
notdürftig kleine Salzquellen ausbeutete, reichlich mit Salz versehen 
werden konnte. Bekanntere Salinen der damaligen Zeit sind Reichen¬ 
hall, Salzburg, Hallstadt, Kissingen, Salzungen, Halle, Soest, Lüne¬ 
burg, zu denen dann immer neue Betriebe kamen, z. B. Berchtesgaden, 
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