23 
tausend Körnlein in die Mühle getragen. Da sind 
zwei große Steine gewesen, die haben sich überein— 
ander gedreht. Der Müller hat die Körnlein da— 
zwischen geschüttet, und sie sind von den Steinen zu 
feinem Mehl gerieben worden. Das KRöcklein vom 
Kinde ist ganz weiß geworden, so ist das Mehl herum— 
gestöbert. Der Müller ist ganz weiß gewesen und der 
Bauersmann auch. Der Esel aber hat vor der Tür ge— 
standen. Darum ist er auch grau geblieben. 
Die Mühle hat geklappert, daß es dem Kinde 
angst und bange geworden ist, und wie der Bauers— 
mann fortgegangen ist, hat es ihn am Pelze gezupft 
und gesagt: „Lieber Bauersmann, nimm mich mit und 
zeige mir, wo du die tausend Körnlein hernimmst.“ 
Der Bauersmann sagt: „Geh nur mit! Das sollst 
du schon sehen.“ 
Sie sind miteinander zur Scheune gegangen. Da 
haben zwei Knechte mit ihren Slegeln gedroschen: 
Klipp, klapp! Dann ist noch einer gekommen, und sie 
haben gedroschen: Katzenkopf, Katzenkopf! Endlich 
haben gar sechs gedroschen. Das hat geklungen: Koch 
Sleisch und koch Klöße. 
Das hat die Bäuerin gar wohl verstanden und hat 
Sleisch und Klöße gekocht. Die flinken Drescher haben 
sich's gut schmecken lassen, und während der Bauer und 
die Bäuerin, der große Knecht und der kleine Unecht, 
die große Magd und die kleine Magd Sleisch und 
Klöße aßen, sind die Spatzen gekommen und haben sich 
in der Scheune an den Körnlein satt gegessen. 
Robert Niedergesäß.*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.