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Da verband sich Liudolf mit seinem Schwager Konrad von Loth¬
ringen zu offner Empörung gegen den Vater; auch Erzbischof
Friedrich vou Mainz war mit im Bunde. Schon standen ihre Heere
den Truppen des Königs gegenüber, als Liudolf, aus Zureden der
Bischöfe von Augsburg und Chur Verzeihung erbittend, sich mit seinem
Vater aussöhnte (954). Aber Otto nahm den Empörern ihre Herzog¬
tümer und Lehen. Lothringen gab er seinem Bruder, dem trefflichen
Erzbischof Brun von Köln, Schwaben dem Schwiegersohn seines
Bruders Heinrich.
Da riefen die tief Gekränkten die Ungarn nach Deutschland.
Diese überschwemmten in großen Heeresmassen Bayern, belagerten
Augsburg und trafen dort am Lech mit König Otto zusammen
(10. Aug. 955), der sie an der Spitze der Bayern, Franken, Schwaben
und Böhmen erwartete. Schon hatten die Ungarn gemeint, wenn
nicht der Himmel herabstürze, oder die Erde sie verschlinge, könne
niemand sie besiegen. Aber die vordersten Reihen ihrer Truppen
mußten mit Geißelhieben in den Kampf geführt werden, indeß die
Deutschen sich durch Gebet und Abendmahl zum Kampf vorbereiteten.
Und wer mit einander feindlich gewesen war im deutschen Heere, der
versöhnte sich; auch gelobte jeder dem andern Treue bis in den Tod.
In acht Heereshaufen rückten die Deutschen dem Feinde entgegen,
und selbst Konrad von Lothringen brannte vor Begier, sein Unrecht zu
sühnen. „Besser ist es, ruhmvoll im Kampfe zu falleu, als unter dem
Joche der Feinde ein Sklavenleben zu führen!" Mit den Worten
stürmte Otto seinen todesmutigen Scharen voran, in der Rechten das
Schwert, in der Linken die heilige Lanze. (Angeblich mit Nägeln aus
dem Kreuze Christi geschmückt.) Ihm zur Seite wehte das Banner
St. Michaels, wie in der Schlacht bei Merseburg, und vorwärts ging
es wie Meeresfluten in die dichten Haufen der Feinde, bis diese durch¬
brochen, der größte Teil ihres Heeres niedergemacht und gefangen
war. Zwei Tage lang dauerte das Jagen, und nur sieben Ungarn
sollen mit abgeschnittenen Nasen und Ohren in die Heimat entkommen
sein, dort zu melden von ihres Volkes Schmach und von den deutschen
Hieben.
Seit zwei Jahrhunderten hatte sich kein deutscher Fürst eines
solchen Sieges rühmen können; aber mancher Deutsche bezahlte die
Ehre des Vaterlands mit seinem Leben. Auch Herzog Konrad von
Lothringen war uuter den Gesallnen. Den Ungarn aber verging für