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130. Der Jäger und der Fuchs.
1. Der Jäger birscht mit seiner Büchs', da schleichen übers Feld
die Füchs'. Er fackelt nicht und spannt den Hahn und legt die Büchse
sicher an. »Piff, paff!« da prasseln hin die Schrot', und plumps! der
alte Fuchs ist tot.
2. Der Jäger spricht: »He, Feldmann, flugs! nun apportiere mir
den Fuchs!« Der Feldmann sucht mit seiner Schnauz' und hat ihn
schon, den alten Kauz: »Du hast gerupft so manche Gans, jetzt zaust
man dich bei deinem Schwanz; du hast geschüttelt manchen Hahn, jetzt
packt man dich beim Kragen an; du hast gefressen manche Taube, jetzt
sitzen wir dir auf der Haube.«
3. So schleppt ihn Feldmann bis zum Herrn, der streichelt ihn
und hat ihn gern und sagt: »So, Feldmann, das war gut!« geht
weiter dann mit frohem Mut und steckt den Fuchsen in den Sack und
schmaucht sein Pfeifchen Rauchtabak. Güll.
131. Heĩster Reinekeoe.
Wer schleicht dort im hohen Waldgrase so beschämt davon?
Es ist Reineke, der Fuchs. Lange lauerte der schlaue Räuber
hinter dem Busche, um das Rehlein zu erwischen, das im Walde
umhersprang, aber die wachsame Ricke, die Mutter des Rebleins,
gab wohl acht. Reineke mochte sich noch so leiss ducken, die
dürren Blätter raschelten doch; die Ricke stutzte und hatte mit,
ihren großen, schönen, braunen Augen den listigen Reineke gar
bald bemerkt. Schnell lockte sie das Rehlein an ihre Seite, und
das schmiegt sich nun ängstlich an die Mutter, an die er sich
nieht wagt. Reineke, der böse Räuber und Mörder muß ohne
Beute abziehen, und die Vögel auf den Bäumen pfeifen ihn aus.
Was er nun tun wird? Er geht auf anderen Raub aus.
Da ihm das Rehlein entging, schaut er sieh nach einem wilden
Kaninchen, einem Häschen oder Vogel um, aber er hat heute
kein Glück. Alles geht ihm scheu aus dem Wege. Das Kaninchen
huseht in seinen Bau, das Häschen entspringt in das freis Peld,
und der Vogel fliegt auf den Baum. Schon will er seinen Hunger
mit einigen Mäusen und Schnecken stillen, da fällt lum ein, dab
er am Morgen auf dem nächsten Bauernhofe einen Hahn krähen
Deuiche Jugend I.