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Schnee hinweg und reinigt die Straßen der Stadt. Auf dem Lande
aber weicht er die Wege auf, so daß die Pferde Mühe haben, den
Wagen von der Stelle zu bringen. Bäche und Flüsse schwellen an
und treten aus den Ufern. Auf dem Felde wird gepflügt, gesät
und geeggt.
Im Garten werden die Wege gereinigt, die Beete umgegraben
und mit Gemüse und Blumen bestellt. Die Zugvögel sind jetzt
allesamt angekommen; die trauten Schwalben bauen wieder unter
dem Dache ihr Nest.
Einzelne Feldblümchen blühen, z. B. das Hirtentäschchen, das
Veilchen, das Stiefmütterchen und das Leberblümchen. Arme Kinder
gehen hinaus, pflücken sie, binden kleine Sträußlein und verkaufen
sie in der Stadt.
Sehr veränderlich ist das Wetter im April. Bald regnet es,
bald schneit und hagelt es, bald ist der schönste Sonnenschein. Doch
kann der böse Winter nicht mehr schaden, seine Macht ist gebrochen,
und mit den letzten Tagen dieses Monats zieht er hinaus aus
der Welt.
Im holden Monat Mai aber thront der Frühling über der
Erde. Sie hat ihr schönstes Kleid angezogen. Die Felder erfreuen
unser Auge mit ihrem saftigen Grün; Bäume und Sträucher in
Garten und Wald stehen in voller Blüte. Tulpen und Narzissen
blühen, und das liebliche Maiglöckchen verbreitet süßen Geruch.
In allen Zweigen nisten Vögel, und überall erschallt ihr fröhlicher
Gesang. Und nun säume auch du nicht länger und tritt hinaus in
Gottes schöne Natur, die er ja auch dir zur Freude geschaffen!
8. Frũhklingslied.
1. Wenn der Frühling auf die Berge steigt
und im Sonnenstrahl der Schnee zerfliebt,
wenn das erste Grün am Baum sich zeigt
und im Gras das erste Blümlein spriebt;
wenn vorbei im Thal
nun mit einemmal
alle Regenzeit und Vinterqual, —