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6. Morgen.
Gey)
Wie fröhlich bin ich aufgewacht,
wie hab' ich geschlafen sanft die Nacht!
Hab Dank, im Himmel du Vater mein,
daß du hast wollen bei mir sein.
Nun sieh auf mich auch diesen Tag,
daß mir kein Leid geschehen mag.
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7. Bruder und Schwester.
Gey.)
Du liebes Schwesterlein,
wir wollen immer recht artig sein;
haben dann Vater und Mutter beide
an uns Kindern ihre Freude.
15 Sieht's auch droben im Himmel fern
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Gott der Vater und hat es gern;
spricht: So mag ich die Kinder sehen,
denen soll nie ein Leid geschehen.
Und alle die Englein um ihn her,
die hören es auch und freuen sich sehr.
68. Gott sieht alles.
(Caspari.)
Brüderchen und Schwesterchen waren einmal allein zu Hause. Da
sagte das Brüderchen: „Die Mutter ist fort, wir wollen uns was zu essen
20 suchen und es uns gut schmecken lassen.“ Schwesterchen sprach: „Wenn's
niemand sieht, so will ich wohl mithalten.“
„Komm mit in die Speisekammer,“ sagte das Brüderchen, „dort steht
die Milchschüssel, von der wollen wir den süßen Rahm abessen.“ Schwe—
sterchen sprach: „Mit nichten, dort sieht's der Nachbar, der hinter dem
Fenster Holz spaltet.“ — „So komm mit in die Küche,“ spricht das Brü—
derchen, „im Küchenschrank steht der Mutter ihr Honigtopf.“ Schwesterchen
sprach: „Mit nichten, dort sieht's die Nachbarin, die an ihrem Fenster
sitzt und spinnt. — „So komm mit in den Keller,“ spricht das Brüderchen,
„dort essen wir Äpfel, und es ist darin stockfinster.“ Schwesterchen sprach:
„Mit nichten, dort sieht's der liebe Gott, der sitzt im Himmel und schaut
überall hin und sieht auch im Dunkeln.“ Da erschrak das Brüderchen,
fürchtete sich und sprach: „Wenn das ist, so wollen wir lieber gar nichts
essen ·ÿ·
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9. Gott sieht alles.
Gey.)
Thu nichts Böses, thu es nicht!
Weißt du, Gottes Angesicht
schaut vom Himmel auf die Seinen,
auf die Großen, auf die Kleinen,
10 und die Nacht ist vor ihm Licht.
Sind auch Vater, Mutter weit,
er ist bei dir allezeit;
daß du ja kein Unrecht übest
und sein Vaterherz betrübest!
Ach, das wär' dir künftig leid!