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hervor. Wie zierlich die schmalen Blätter im Kreise um den vierkantigen
Stengel herum geordnet sind! Und die Blüten, wie klein und rein weiß!
Den Waldmeister kann die Mutter brauchen, um würzigen Maitrank zu
bereiten. Noch viele andere Blumen wachsen im Walde, weiße und rote,
gelbe und blaue, so daß du dir bald ein buntes Sträußchen binden kannst.
Horch! Was klopft dort oben an jener Eiche? Jetzt ist es wieder
still. Da klopft es schon wieder ganz deutlich. Das ist ein Specht. Er
klammert sich mit seinen scharfen Krallen fest an den Stamm, stützt sich
dabei auf seinen steifen Schwanz und hämmert eifrig mit dem starken
spitzen Schnabel gegen die Rinde. Er will die kleinen Insekten, die unter
derselben stecken, hervorziehen und sich dann wohlschmecken lassen.
Etwas tiefer im Walde, da wo es recht still ist, sieht man auch
manchmal ein flinkes Eichhorn an einem Baumstamm. Aber kommt man
ihm näher, um es besser betrachten zu können, husch! ist es auf der andern
Seite des Stammes. Zuweilen wird man wohl auch erschreckt durch ein
plötzliches Rauschen im nahen Busche. Blickt man aber schnell hin, da
eilt in großen Sätzen ein furchtsamer Hase davon. In vielen Wäldern
gibt es auch Baummarder, Dachse, Füchse, Damhirsche, Edelhirsche, Rehe
und andere Tiere.
56. Valdkonzert.
I. Konzert ist heute angesagt
im frischen, grünen Wald,
cdĩe Musikanten stimmen schon; —
hört, wie es lustig schallt.
Das jubiliert
und musiziert,
das schmettert und das schallt!
Das geigt und singt
und pfeift und klngt
im frischen, grünen Wald!
2. Der Distelfink spielt kKeck vom Blatt
die erste Violin':
sein Vetter Buchfink nebenan
begleitet lustig ihn.
Das jubiliert
und musiziert u. s. wW.