Full text: Lesebuch für die Unterstufe (Teil 2, [Schülerband])

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62. Am Peonster. 
Ich schau' in den weiben Nebel hinaus 
und seh' keinen Baum, keinen Strauch und kein Haus, 
kein Pferdchen am Wagen, 
keinen Hund auf dem Platz, 
keinen Vogel im Garten, 
nicht mal einen Spatz. 
Kein blauer Himmel, 
keine Sonne rausguckt. 
Der weibe Nebel hat alles verschluckt. 
Kreidolt. 
63. Rütsel. 
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Wer nennt mir wohl den guten Freund, 
der's treu und redlich mit uns meint, 
wenn Winterstürme toben? 
Wir setzen uns zu solcher Zeit 
recht gerne noch an seine Seit'; 
sein warmes Herz wir loben. 
Wenn warme Sommerlüfte wehn, 
läßt man ihn unbeachtet stehn. 
Er schweigt und denkt ohn' Klagen: 
„Der Winter kommt; dann werdet ihr 
schon wiederkommen her zu mir.“ 
Wer kann den Freund mir sagen? 
1 
2. 
64. Spielende Kützchen. 
Wer möchte nicht ein Kätzchen sein? 
Hat keine Schule, hat kein Latein, 
braucht nicht zu rechnen, braucht nicht zu lesen. 
Ach, die Kätzchen sind glückliche Wesen, 
spielen den ganzen Tag in der Sonne, 
jagen sich um die Regentonne, 
stoßen sich, kugeln sich in den Sand, 
linkerhand klapps, klapps rechterhand! 
Ach, uͤnd sie können kein Höschen zerschleißen! 
Ach, und sie können kein Hemdchen zerreißen! 
Höchstens, daß sie sich einmal zerkratzen; 
aber dafür sind es auch Katzen. 
Dieffenbach. 
Falke.
	        
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