fullscreen: Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (Teil 5)

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Der Freiheitskampf der Niederlande. 
§ 113. 
Aber als nach ihrem Tode 
Elisabeth (1558—1603), die Tochter Heinrichs und seiner zweiten 
Gemahlin Anna, den Thron bestieg, wurde die anglikanische Kirche wieder 
eingeführt mtb endgültig ausgestaltet, bie Katholiken vielfach verfolgt. 
Neben ber englischen Hoch- ober Episkopalkirche, bie feit Cranmer Calvins 
Lehre zur Grunbtage hat, aber boch mannigfache Kultformen ber alten 
Kirche beibehält, bildeten sich vielerlei Sekten (Dissenters) aus, wie Presby¬ 
terianer, Puritaner und bie rabifase politisch-religiöse Partei ber Jndepen- 
betttett. Unter ber langen Regierung dieser Königin, bereit vornehmster 
Berater Cecil Lorb Burleigh war, nahm England einen gewaltige» Anst 
fchwurtg. Währenb ihrer Regierungszett bichtete Shakespeare (t 1616), 
In bie Religionskämpfe würbe Elisabeth babnrch hineingezogen, baß ihr 
Erbrecht von katholischer Seite nicht anerkannt, fonbern Maria Stuart 
als bie allein berechtigte Erbin bes englischen Thrones betrachtet würbe. 
8 113. Maria Stuart. Der Krieg zwischen Spanien und England. 
Der Vater Maria Stnarts, König Jakob V. von Schottlaub, war 
burch feine Mutter ein Enkel Heinrichs VII. von Englanb. Er war ver¬ 
mählt mit Maria von Guife unb starb balb nach ber Geburt feiner 
Tochter. Darauf übernahm Maria (Guife) bie Regentschaft. Sie hatte 
mit inneren Schwierigkeiten zu kämpfen. 
Unter den Schotten verbreitete John Knox, der in Genf theo¬ 
logischen Studien obgelegen, die Lehre Calvins. Die Versuche der Regentin, 
die Reformierten zu unterdrücken, führten zum Bürgerkriege. Nach ihrem 
Tode schaffte das schottische Parlament den katholischen Gottesdienst ab und 
nahm das von Knox verfaßte, int wesentlichen calvinifche Bekenntnis an. 
Jtt demselben Jahre (1561) übernahm Maria Stuart die Regierung. 
Sie war am französischen Hofe erzogen worden, hatte sich mit Franz II. 
vermählt und feit dem Tode der Königin Maria von England den Titel 
einer Königin von England geführt. Nach dem Tode ihres Gemahls 
war sie nach Schottland zurückgekehrt. Als Katholikin von dem Wunsche 
geleitet, ihrer Kirche in Schottland wieder eine Stellung zu verschaffen, 
aber zunächst genötigt, den Reformierten Duldung zu gewähren, geriet sie 
mit den Schotten bald in Zerwürfnisse. 
Maria vermählte sich mit ihrem Vetter Darnley, doch war diese 
Ehe unglücklich. Als sie dann drei Monate nach der Ermordung ihres 
Gemahls sich auf Drängen ihrer Gegner mit Bothwell, den man als 
dessen Mörder bezeichnete, vermählte, empörte sich der schottische Adel 
gegen sie. Maria wurde gefangen genommen und gezwungen, auf die 
Regierung zugunsten ihres Sohnes Jakob zu verzichten. Sie entkam aus 
dem Gefängnis, widerrief ihr Versprechen und flüchtete nach einer Niederlage 
ihrer Anhänger nach England (1568). Hier aber wurde sie gefangen 
genommen und neunzehn Jahre gefangen gehalten; denn Elisabeth hatte 
sich von jeher geweigert, Maria als ihre Nachfolgerin in England anzu-
	        
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