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9. Und wenn das Schnabulieren 10. Er aber vor dem Stalle
hierauf ein Ende hat,
dann führt er sie mit ihren
RKũüchlein zur Rubestatt.
singt noch sein Kikriki
und rastet nicht, bis alle
aueh eingeschlafen hie.
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11. Dann legt er auf die Seiten
den zunderroten Kamm,
dass morgen er beizeiten
den Bauer wecken kann.
Gull.
98. Hähne.
„Seht ihr laufen den fremden Hahn?
Den hab' ich ordentlich abgethan;
kommt mir auf meinen Hof daher,
als wenn alles sein eigen wär'. —
Merkt es euch alle: Wer mir's wagt,
der wird mit Schanden davon gejagt.“
Herr Hahn war so bös und gestrenge,
trieb Hühner und Gänse in die Enge,
und wer sich auf seinem Hof ließ sehn,
den hieß er gleich von dannen gehn.
Doch als er sich auch an den Spitz will wagen,
da packt ihn der derb an seinem Kragen. Hey
99. Die Henne mit ihren Küchlein.
Es giebt in der Tierwelt wohl kein freundlicheres Bild von Liebe
als das der Mutter Henne mit ihren Küchlein. Wir wollen sie einmal
recht aufmerksam betrachten.
1. Sie ist mit ihren Kleinen spazieren gegangen und hat sich am
Rande eines Teiches niedergelassen. Da die Sonnenstrahlen auf ihr Kleid
fallen, so sehen wir, wie es in verschiedenen Farben uns entgegenschimmert,
wie teils grüne, teils gelbe und braune Federn sie schmücken. Die Küch—
lein wackeln um die Alte herum, und diese verliert die Kleinen nie aus
den Augen. Bald steht sie zwischen ihnen, bald geht sie um sie herum.
Wenn eins zu weit sich verläuft, so ruft sie's zurück, und die Jungen
folgen ihr auch recht gut. Fehlt ihr eins derselben so schreit sie ganz
ängstlich, sucht alle Winkel aus und wird nicht eher ruhig, als bis sie es
gefunden hat. Jetzt richtet sie sich auf und spaziert weiter. Die Kleinen
gehen mit und halten sich ganz nahe zu ihr; sie ahnen, daß sie vielleicht