Friedrich Gottlieb Klopstock.
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Bist du nur gebildeter Staub,
Sohn des Mais, so werde denn
Wieder verfliegender Staub
Oder was sonst der Ewige will!
5 Ergeuß von neuem du, mein Auge,
Freuden tränen!
Du, meine Harfe,
Preise den Herrn!
Umwunden wieder, mit Palmen
10 Ist meine Harf’ umwunden; ich singe dem Herrn.
Hier steh ich. Rund um mich
Ist Alles Allmacht und Wunder Alles.
Mit tiefer Ehrfurcht schau ich die Schöpfung an,
Denn du,
15 Namenloser, du
Schufest sie!
Lüfte, die um mich wehn und sanfte Kühlung
-Auf mein glühendes Angesicht hauchen,
Euch, wunderbare Lüfte,
20 Sandte der Herr, der Unendliche!
Aber jetzt werden sie still, kaum atmen sie.
Die Morgensonne wird schwül;
Wolken strömen herauf;
Sichtbar ist, der kommt, der Ewige!
25 Nun schweben sie, rauschen sie, wirbeln die Winde.
Wie beugt sieb der Wald, wie hebt sich der Strom!
Sichtbar, wie du es Sterblichen sein kannst,
Ja, das bist du, sichtbar, Unendlicher!
Der Wald neigt sich, der Strom fliehet, und ich
30 Falle nicht auf mein Angesicht?
Herr, Herr, Gott, barmherzig und gnädig!
Du Naher, erbarme dich meiner!
Zürnest du, Herr,
Weil Nacht dein Gewand ist?
35 Diese Nacht ist Segen der Erde.
Vater, du zürnest nicht!
Sie kommt, Erfrischung auszuschütten
Uber den stärkenden Halm,
Uber die herzerfreuende Traube.
40 Vater, du zürnest nicht!
Alles ist still vor dir, du Naher!
Rings umher ist Alles still.
Auch das Würmchen, mit Gold bedeckt, merkt auf.
Ist es vielleicht nicht seelenlos? ist es unsterblich?
45 Ach, vermocht’ ich dich, Herr, wie ich dürste, zu preisen!
Immer herrlicher offenbarest du dich,