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glück, aber vie meisten kommen glücklich ans Ziel. — Im fernen, fremden
Lande bleiben sie, bis die Sonne bei uns wieder wärmer scheint. Dann
brechen sie auf zur Heimat, und bald kommen sie fröhlich bei uns an.
Jeder Vogel fucht seinen Geburtsort wieder auf. Am Hause des Land⸗
manns findet die Schwalbe ihr Nest wieder, der Storch das seinige auf
dem Dache, auf dem er den vorigen Sommer geweilt hat. — Alle finden
die Stätien wieder, wo sie vormals fröhlich waren, und beginnen nun
von neuem ihre lieblichen Lieder.
Das ist alles sehr wunderbar, und kein Mensch kann erfahren, wie
es zugeht. Wenn die Vöglein sprechen könnten, so würden sie es wohl
sagen. — Friedrich Hoffmann.
114. Der Vöglein Abschied.
1
Wer klappert am Dache, mein Kindlein? Horch, horch
„Ade, lieber Bauer!“ so rufet der Storch.
„Nun, ade denn, du Dorf und ihr fleißigen Leut',
ihr Wiesen, ihr Sümpfe, wir scheiden ja heut'!
Gott segne das Hüttchen, auf dem wir gewohnt;
er lasss es von Feuer und Stürmen verschont!
Wenn lauer im Frühling die Lüfte dann wehn,
dann giebt es ein freudiges Wiedersehn.
Ade! Ade!“
2. Vom Bache noch einmal trinkt Nachtigall schnell.
„Ade, liebe Fluren!“ so singet sie hell.
„Ihr habt mich erquicket mit Speise und Trank;
ich hab's euch gedanket mit schmetterndem Sang.
Nun seid ihr ermüdet, wollt schlafen auch gehn;
o möget im Lenze ihr wonnig erstehn!
Wir Vöglein, wir können so lange nicht warten.
Gott schirme indessen den schlummernden Garten!
Ade! Ade!“
3. Zum Fenster noch einmal blickt Schwälbchen hinein:
„Ade, liebe Kinder, geschieden muß sein!
Ich hatte mein Nest an dem Fenster gebaut,
ihr habet mit Freuden die Kleinen geschaut
und gern auf mein Zwitschern des Morgens gehört
und habet mir niemals den Frieden gestört;
drum möge auch euch in Freud' und Gefahren
der Himmel die liebenden Eltern bewahren!
Ade! Ade!“
R. Löwenstein.