Full text: [Teil 2 = Mittel- und Oberstufe, [Schülerband]] (Teil 2 = Mittel- und Oberstufe, [Schülerband])

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mit seinem Schnabel auf den Räuber ein. Der Habicht, der sonst 
längst mit dem Küchlein in seinen Fängen davongeflogen wäre, 
sträubte sein Gefieder, fauchte, ließ im Zorn seine Beute los und 
kehrte sich gegen seinen Angreifer und erwiderte dessen Schnabelhiebe. 
Von allen Seiten versuchte Hans dem Habicht beizukommen. Die 
Henne desgleichen. Als nun aber das Küchlein sich von seinem 
Schreck erholt hatte und eilig davon humpelte, da kannte die Wut 
des Habichts keine Grenzen mehr. Er stürzte sich auf die Krähe, 
die ihm den Weg zum Küchlein zu versperren suchte, schlug ihr tief 
seine langen Krallen in den Leib und hackte ein paarmal mit dem 
Schnabel nach ihrem Kopfe. In demselben Augenblicke eilte Behrend 
mit einer Peitsche aus dem Hause. Der Habicht entflog, in der 
Scheune fanden sich Henne und Küchlein wieder, aber — Hans 
war tot. Scharrelmann. 
113. Das Eichhörnchen. 
Der Wald ist eine große, reichgedeckte Tafel, dort gibt's gar 
mancherlei Schmaus. Herz, was willst du! Mund, was begehrst 
du? Jeder findet etwas nach seinem Geschmack. Blätter sind genug 
da für die Raupen, Beeren für die Vögel, und zum Nachtisch kommen 
die Nüsse. Nach ihnen ist bei den Eichhörnchen und Mäusen starke 
Nachfrage. Es gibt im Walde vielerlei Nußknacker, zweibeinige und 
vierbeinige, allein jeder knackt nur für sich. Es ist auch gerade genug 
zu tun damit, wenn die Nüsse einzeln gesucht werden müssen und 
den Hunger für alle Mahlzeiten stillen sollen. Die Haselnüsse wachsen 
auf schlanken Büschen, Bucheckern und Eicheln auf hohen Bäumen; 
deshalb gilt es tüchtig zu klettern, um sie herabzuholen. Es gibt 
aber auch keinen geschickteren Turner als das Eichhorn. Was ist es 
für ein unterhaltendes Schauspiel, dem kleinen Gesellen droben bei 
seinen Sprüngen und Seiltänzerkünsten zuzusehen, wie er hinauf— 
und hinabspringt, links herumschwenkt, dann wieder rechts, ohne zu 
fallen. Das lustige Eichhorn mit dem allerliebsten Buschschwanz und 
dem fuchsroten Pelzrock ist das Affchen unseres heimatlichen Waldes. 
Es ist aber auch eine hochgeborene und hochstehende Person; denn 
droben im Wipfel der alten Eiche ist das weiche, sichere Nest, in dem 
es zur Welt kam. Dort ward es mit einem halben Dutzend seiner 
Geschwister von seiner Mutter gepflegt, und der Wind sang ihm das 
Wiegenlied. Das Nest war ringsum aus feinen Reisern geflochten, 
oben regendicht überwölbt, innen mit Grashälmchen und Moos aus—
	        
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