4. Drum tauscht' ich für das schönste Schloß,
Wär's felsenfest und riesengroß,
Mein liebes Hüttlein doch nicht aus;
Denn's gibt ja nur ein Vaterhaus. Wledemann.
138. Rätsel.
1. Verfertigt ist's vor langer Zeit,
Doch meistenteils gemacht erst heut';
Sehr schätzbar ist es seinem Herrn,
Und dennoch hütet's niemand gern.
2. Ich trage Borsten wie ein Schwein, will aber doch nimmer
ein solches sein. Wer sagt, daß ich eins wär', der belügt euch gar
sehr; denn alles was unrein, mach' ich eben rein.
3. Gebunden aus vielen Reisern, bin ich in allen Häusern, in
Stuben, Kammern, Ställen, auf Böden, in Kellern, Scheuern, und
wo's sonst vonnöten. Ich bringe stets aus den Wegen, was dort
zu viel gelegen.
4. Es hat kein Auge, keine Hand, hat nicht Vernunft und nicht
Verstand; doch malt es, wie's kein Künstler kann, im Augenblicke
jedermann.
139. Von der Seife und vom Waschen.
Reinlichkeit ist eine hochwichtige Sache; sie trägt nicht nur
dazu bei, daß wir uns wohl befinden, sondern ist auch der Gesundheit
förderlich. Bei jeder Reinigung der Kleidung und des Leibes ge—
brauchen wir Seife, die beim Kaufmann zu haben ist und in Fabriken
hergestellt wird. Der Hauptteil der Seife ist ein erdiger Stoff,
entweder Natron oder Kali. Kocht man diese Stoffe im Wasser, so
lösen sie sich auf, und setzt man dann Fett oder Ol hinzu, so erhält
man Seife.
Seife zu bereiten, ist daher kein Kunststück, und deshalb taten
es die Leute in früheren Zeiten in vielen Häusern selber. Jetzt haben
es die meisten verlernt, wie so vieles andere. Wie man früher in
jedem Hause spann und webte und Ol preßte, so stellte man auch
die Seife her Damals bereitete man sich einen Vorrat, der für
ein Jahr ausreichte; jetzt geht man zum Kaufmann und holt so viel,
als nöͤtig ist.
139