Full text: [Teil 2 = Mittel- und Oberstufe, [Schülerband]] (Teil 2 = Mittel- und Oberstufe, [Schülerband])

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hochragender Eichen oder Buchen und von grünen Wiesen und frucht— 
baren Ackerfeldern umgeben. 
Überall gibt es viel Arbeit, aber auch Wohlhabenheit, und wer 
von den Bewohnern ein fröhliches Herz besitzt, der fühlt sich glücklich, 
dies Land sein Heimatland nennen zu können. 
303. Das Punabrücker Ilachland. 
Der größere, nördliche Teil des Osnabrücker Landes gehört der 
Tiefebene an, die das ganze nördliche Deutschland einnimmt. In 
uralten Zeiten gingen gewaltige Eisströme von den Bergen Skan— 
dinaviens aus und überzogen auch den Norden Deutschlands. Eine 
ungeheure Menge von Steinschutt, Sand und Erde brachten sie mit 
und überdeckten damit die Gegenden, wohin sie kamen. Unter dem 
gewaltigen Drucke der Gletscher wurde aber auch der Boden unter ihren 
Füßen zermalmt und mit fortgeschoben. Überall in der Ebene findet 
man große Aufschüttungen von Sand, Steinen und Erde, den Über⸗ 
resten zerstörter Gebirgsmassen, und vielerorts erreicht diese Trümmer— 
schicht eine Stärke von 50 bis 100 Metern. Gröbere und feinere 
Sandmassen sind am meisten vorhanden, doch auch Tonlager und 
Eisen, das als Ortstein und Raseneisenstein an vielen Stellen vorkommt. 
Größere und kleinere Gesteinsstücke und mächtige Felsblöcke liegen an 
der Oberfläche verstreut, finden sich jedoch auch in tieferen Schichten, 
wie eben der Zufall sie gebettet hat. So wurde von der Eiszeit der 
Boden geschaffen, der nun durch den Fleiß der Bewohner in prächtige 
Wiesen, fruchtbare Gärten und Felder und in ertragreiche Waldungen 
umgewandelt ist. 
Es muß eine wasserreiche Zeit gewesen sein, als infolge der Eis— 
schmelze die Gletscher verschwanden. Dann aber scheint eine trockene 
Zeit gekommen zu sein, in welcher der Wind mit dem losen Sande 
spielte, weite, muldenartige Vertiefungen ausfegte und anderswo Sand 
und Staub zu Höhen zusammentrug. Die Hügel bei Üffeln und 
Fürstenau zwischen Hase und Ems bilden solche vom Sturme zusammen— 
gefegte Sandwellen. Bedeutendere Erhebungen finden sich noch nörd— 
lich von der Hase im Hümmling, wo der Windberg bis zu 60 Meter 
ansteigt. Die Hügelgruppen gleichen niedrigen Bergzügen und sind wie 
diese durch Täler getrennt, die von kleinen Bächen trägen Laufes 
durchflossen werden. 
Das ausgedehnte Flachland wurde allmählich mit einer Pflanzen— 
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