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zähne hat das Eichhörnchen nicht, dagegen oben und unten zwei
sehr kräftige Schneidezähne, die scharf wie Meißel auf einander
passen. Mit diesen zerbeißt es die festen Nußschalen und schält die
Schuppen der Tannen- und Fichtenzapfen ab, um die kleinen
Samen hervorzuziehen; ja es zerbeißt auch Knospen und Rinde
junger Sprossen. Die Zähne wachsen fortwährend nach; das Tier—
chen fühlt deshalb auch Bedürfnis, hartes zu beißen, um sie abzu—
nützen. Ist es im Käfig eingesperrt und wird nur mit weichen
Nahrungsmitteln gefüttert, so versucht es das Holzwerk zu benagen,
und wenn es daran verhindert ist, wachsen ihm die Nagezähne so
lang, daß die Backenzähne nicht mehr auf einander passen.
Hat das Eichkätzchen viel Speise, so sorgt's auch für die Zu—
kunft. Es trägt ganze Haufen von Nüssen in das Baumloch, oder
unter das Wurzelwerk; andere versteckt es in die Ritzen der Baum—
rinde. Kommt dann die schlimme Zeit, daß im Walde nicht viel
mehr zu haben ist, so sucht es die Vorräte auf und speist von
seinem Ersparten. Freilich vergißt es mitunter auch wohl, wohin
es die Schätze versteckt hat, oder der hohe Schnee hindert im
Winter das Auffinden.
Ist das Wetter zu schlecht, so stopft Eichhörnchen die Thür
seines Nestes fest zu, rollt sich zusammen und schläft, oder liegt
wenigstens still. Es kommt dann wohl mehrere Tage lang nicht
zum Vorschein; — scheint die Sonne wieder, so macht es selbst
mitten im Winter eine Turnfahrt. Wenn dann die Bäume ohne
Laub stehen, hat es sich aber auch am meisten vor seinen Feinden
zu hüten. Es droht ihm bei Tage der Bussard, bei Nacht die
Eule. Sein schlimmster Verfolger ist der Baummarder, da dieser
mindestens eben so flink klettert wie es selbst. Es sucht sich dann
gewöhnlich dadurch zu retten, daß es blitzschnell rings um den
Stamm läuft.
Im Frühling, gerade wenn die meisten andern Waldtiere
überfluß an Speise haben, findet das Eichkätzchen nur wenig für
sich. Es muß sich dann mit Nadelholzsamen, mit Knospen und
Rinde begnügen. Vielleicht ist die Not dann auch schuld, daß das
sonst so harmlose, lustige Tierchen zum blutgierigen Räuber wird.
Es spürt in dem Gezweig nach den Nestern der Vögel, verzehrt die
Eier, die es in denselben entdeckt, auch die piependen Jungen, ja