Full text: [Teil 1, [Schülerband]] (Teil 1, [Schülerband])

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antwortete bescheidentlich die Katze. Was ist das für eine Kunst?“ 
fragte der Fuchs. „Wenn die Hunde hinter mir her sind, so kann 
ich auf einen Baum springen und mich retten.“ „Ist das alles?“ 
sagte der Fuchs „ich bin Herr über hundert Künste und habe 
überdies noch einen Sack voll List. Du jammerst mich, komm mit 
mir, ich will dich lehren, wie man den Hunden entgeht.“ 
Indem kam ein Jäger mit vier Hunden daher. Die Katze 
sprang behend auf einen Baum und setzte sich in den Gipfel, wo 
Aste und Laubwerk sie völlig verbargen. „Bindet den Sack auf, 
Herr Fuchs, bindet den Sack auf!“ rief ihm die Katze zu; aber 
die Hunde hatten ihn schon gepackt und hielten ihn fest. Ei, 
Herr Fuchs,“ rief die Katze, Ihr bleibt mit Euren hundert Künsten 
stecken. Hättet Ihr heraufkriechen können, wie ich, so wär's nicht 
um Cuer Leben geschehen!“ 
216. Der weiße Hirsch. 
Uhland. 
Es gingen drei Jäger wohl auf die Birsch, 
sie wollten erjagen den weißen Hirsch. 
Sie legten sich unter den Tannenbaum; 
da hatten die drei einen seltsamen Traum. 
Der erste: 
„Mir hat geträumt, ich klopf' auf den Busch; 
da rauschte der Hirsch heraus, husch, husch!“ 
Der zweite: 
„Und als er sprang mit der Hunde Geklaff, 
da brannt' ich ihm auf das Fell, piff, paff!“ 
Der dritte: 
„Und als ich den Hirsch an der Erde sah, 
da stieß ich lustig ins Horn, trara!“ 
So lagen sie da und sprachen, die drei, 
da rannte der weiße Hirsch vorbei. 
Und eh' die drei Jäger ihn recht geseh'n, 
da war er davon über Tiefen und Höh'n. 
Husch, husch! piff, paff! trara!
	        
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